Welche weiterführende Schule für mein Kind?

12.3.24

Kind vor einem Wegweiser
Die Qual der Wahl


Noch bevor ich überhaupt Kinder hatte, war für mich eine Sache klar: wenn ich mal welche bekommen sollte, dann machen die Abi. 
Dann bekam ich Kinder und spätestens zur Einschulung wurde mir dann bewusst, dass das überhaupt gar nicht so glasklar ist, wie ich mir das gedacht hatte! Ich hab Abi, studiert, nen Mann mit IQ über Zimmertemperatur... läuft! Dass Kinder aber weder aus Knete noch irgendwie Abbilder von einem selbst sind, wird einem ja erstmal richtig klar, wenn man auch welche hat! Die besten Tipps zur Kindererziehung haben ja auch immer Kinderlose, wer kennt's nicht ;-) 

Auf jeden Fall besuchten die Kugelfischkinder dann irgenwann die hiesige Grundschule und es zeigten sich so einige Punkte, die ausbaufähig wären. Deutsch zum Beispiel... Oder auch Selbstmotivation und Organisation der Hausaufgaben. An sich können wir uns sehr bei Corona und dem daraus resultierenden Homeschooling bedanken, denn so konnten wir das Ganze quasi aus erster Hand, live und in Farbe miterleben und nicht nur auf dem Elternsprechtag gesagt bekommen, dass die Kinder ein bisschen mehr Gas geben könnten. 

Diese ganze "Meine Kinder machen alle Abi, klaro!"-Geschichte kam also ein bisschen ins Wanken und statt sich nur Gymnasien anzuschauen, standen auf einmal auch Gesamtschulen auf dem Plan bei der Wahl der weiterführenden Schule. Im Winter 2022 zogen nun also der Zwuggel und ich los und besichtigten Schule um Schule, mampften die bereitgestellten Muffins und Waffeln und sahen uns Gebäude, Busverbindung und Probeunterricht an. Ich saß abends auf Infoveranstaltungen und ein Tag der offenen Tür wurde zum halben Familienausflug, denn der Wutz wollte auch mal mitkommen. 

Sowohl der Zwuggel, als auch jetzt der Wutz, bekamen dann eine Gymnasialempfehlung und jetzt hieß es also "Was machen wir?". Zur Wahl standen Gymnasien und Gesamtschulen. Beide haben Vor- sowie Nachteile und als Zugezogener kennt man leider keine einzige Schule aus eigener Erfahrung. Blöd sowas! 
Man muss also den Berichten von Freunden, Kollegen und eben anderen Eltern glauben, wenn die Schule a loben und Schule b runter machen. Für Bjarne standen ziemlich fix 2 Favoriten fest, eine Gesamtschule und ein Gymnasium. Die Schule, die ich gut fand (die haben ne Voltigier-AG <3 ) war nicht dabei, aber ICH muss da ja auch nicht hingehen. Und so wurde es des Zwuggels erste Wahl: eine Gesamtschule.

Warum also Gesamtschule?

Für das Kind war hier eigentlich nur ausschlaggebend, dass ihm dort alles gefällt... Gebäude, Räume, Lage und so weiter. Beim Tag der offenen Tür hat er sich alles genau angesehen und war schon sehr begeistert.

Für den Mann und mich war wichtig, dass er dort eben alle Möglichkeiten hat. Realschulabschluss, Abi... genaue Vorstellungen der späteren Berufswahl hat bisher noch keines unserer Kinder, bzw. eher Dinge wie Youtuber oder sowas. Von daher kann ich auch nicht sagen, welcher Abschluss benötigt wird, weil eben weder Gefäßchirurg noch Kfz-Mechatroniker als Jobwunsch geäußert wurden. 

Die Kinder haben JETZT eine Gymnasialempfehlung, aber da kommt dann ja noch dieses Dings, Pubertät. Weiß ich denn, wie sich das auf die Jungs auswirken wird? Werden sie dann vorübergehend unzurechnungsfähig, kein Bock auf gar nichts mehr, Schule braucht eh keiner? Keine Ahnung, ich denke eigentlich eher nicht, aber wissen werden wir es erst, wenn es soweit ist. 

Reines Gymnasium und dann vielleicht doch schlechte Noten? Die Nachmittage mit lernen und Nachhilfe verbringen? Also alle Nachmittage und nicht nur akut vor einem Test? Dann vielleicht doch die Schule wechseln müssen und im schlimmsten Fall mitten im Schuljahr? In eine bestehende Klassengemeinschaft und dann eine Schulform niedriger so mit dem Gefühl "Ich hab verkackt!"... nein Danke!

Klar, auf dem Gymnasium sind nur Kinder mit Gymnasialempfehlung (sollte zumindest so sein...) und es ist auch für Lehrer einfacher, den Unterricht homogen zu gestalten. Kein Warten auf Kinder, die die binomischen Formeln erst beim fünften Anlauf verstehen oder ähnliches. Aber in der Grundschule hat es ja auch geklappt, Kinder mit unterschiedlichem Stand und Lerntempo abzuholen. Es gab Förderunterricht oder Zusatzaufgaben etc. Da juckts auch niemanden hab ich so das Gefühl. Und später werden die Kinder ja auch an der Gesamtschule aufgeteilt und haben Kurse mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad, also wieder getrennt nach Leistung, wie eben an reinen Gymnasien oder Realschulen. 

Und, wie läuft's?

Super! Der Zwuggel geht jetzt seit August auf seine neue Schule und ist sehr zufrieden. Klar, es gibt auch hier mal doofe Lehrer, Unterrichtsausfall und schlabberige Tortellini in der Mensa, aber alles in allem läuft es prima!

Hausaufgaben gibt's nicht, bzw. nicht in der klassischen Form. Es gibt Wochenpläne und diese werden normalerweise im Unterricht abgearbeitet. Schafft man etwas nicht, muss zu Hause nachgearbeitet werden und Vokabeln werden auch nochmal geübt. 

Er ist sehr selbständig geworden, düst alleine oder mit Freunden mit dem Bus durch die Stadt, seit er sein Ticket hat, erledigt seinen Schulkram selbständig und schreibt gute Noten. 

Ich würde mal sagen: alles richtig gemacht soweit! Und im August folgt dann der Wutz, er wurde nämlich auch angenommen :) 



Zuletzt aktualisiert am 12.03.2024

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