Der Wutz

Stillen - Tips und Tricks

15.9.13

Der Wutz ist 10 Tage alt.

Die natürlichste Sache der Welt.
Das Beste fürs Kind.
Fläschchen sind genauso gut.
Ich konnte nicht stillen.
Ich hatte zu wenig Milch.
Mein Kind wurde nicht satt.
Ich hatte so viel Milch, ich hätte 2 groß bekommen.

Streitthema.
Da hab ich aber so gar keine Lust drauf, soll jeder machen, wie er denkt. Aber: ich wollte bei beiden Stillen!

Beim Zwuggel hatten wir nen schlechten Start und ich hab aus Unwissenheit viel falsch gemacht. Dieses Mal sollte das alles ein bisschen anders laufen. Also Hebi geschnappt, Block und Stift und alle Tips aufgeschrieben und mit meinem bisher angelesenen Wissen vervollständigt, ergänzt und mit Plan zur Entbindung marschiert!


Der Plan


1. Gleich nach dem Schlüpfen anlegen


Der Wutz war gerade da, meine Verletzung versorgt und zack, hab ich ihn das erste Mal geschnappt und ihm gezeigt, wo er ab sofort Essen herbekommt.
Das war um kurz nach 8, also innerhalb der ersten 30 Minuten. Wäre die Näherei nicht gewesen, hätte ich ihn noch eher geschnappt, eben nach dem ersten Angucken und Anschmachten und "Ach, bist Du süss!"

Erst hat er sich ein bisschen angestellt, rumgesucht und hatte andauernd die Hände vorm Gesicht und ich musste etwas fummeln, um ihn an die richtige Stelle zu bekommen, aber dann hat es geklappt und er hat genuckelt. Dass in dem Moment wenig bis gar nix kommt, macht nichts. Ein paar Tropfen und vor allem Kolostrum kommen schon raus und nur so kann das mit dem Milcheinschuss zeitnah klappen.

Im Kreißsaal habe ich den Wutz direkt an jeder Seite angelegt. Dann waren wir noch auf Station und da hab ich ihn direkt wieder angelegt. Danach hat er erstmal ne Runde geschlafen und jedes Mal, wenn er wach wurde, hab ich ihn wieder angelegt.

Milcheinschuss kam dann an Tag 3.


2. Oft anlegen 


Laut meiner Hebamme sollte ich den Wutz alle zweieinhalb Stunden anlegen.
Heisst also für die Nacht: Wecker stellen und wenn das Baby nicht von alleine kommt spätestens nach dieser Zeitspanne wecken und an die Brust.

Das gleiche tagsüber. Wenn das Baby sich von alleine meldet: anlegen. Ansonsten nach der Stillpause Kind schnappen und anlegen. Erst die eine Seite und da am Anfang nur so 5 Minuten getrunken (die ersten 2 Tage war das bei uns so kurz) und dann meistens eingeschlafen oder nur noch genuckelt wird danach noch die andere Seite. Also Baby wecken, was am besten durch Wickeln klappt.


3. Nach Bedarf anlegen 


Alle soundsoviel Stunden einplanen, mit jede Stunde rechnen...

Es gibt das sogenannte Clusterfeeding, was teilweise auch zu Stillpausen von nur 10-20 Minuten führt. Hatten wir am zweiten und dritten Tag, schön zum Einschlafen, so dass wir von 10 bis 3 Uhr nachts wach waren und im Wechsel gestillt und versucht haben zu schlafen. Das IST anstrengend, keine Frage. Und es kommt andauernd mal wieder vor, vor allem abends und vor dem Schlafengehen.
Gestern zum Beispiel ab ca 6 Uhr abends bis um 9. Dafür hat er dann auch schön geschlafen und ich musste ihn nachts wecken zum Trinken.


4. Ja, es kann weh tun!


Beim Zwuggel hatte ich beim Anlegen ganz oft tierische Schmerzen, so dass es einem echt die Fussnägel hoch rollt. Das ging die ersten 2-3 Züge und dann wurde es besser.
Beim Wutz hatte ich diese Schmerzen an Tag 3 und 4 und danach fast gar nicht mehr. Entweder hat er das einfach besser drauf oder keine Ahnung. Wenn er andockt sind die ersten Züge vielleicht unangenehm, aber nicht schmerzhaft. OK; wenn er gerade mal wieder alle 20 Minuten einen Snack möchte, leidet die Haut und wird sehr empfindlich. Was ganz gut hilft ist, alles mit etwas Milch einzureiben und an der Luft trocknen zu lassen. Überhaupt viel Luft dran lassen ist prima, weswegen ich hier auch die ganze Zeit ohne BH rumrenne, mag ich ja eigentlich so gar nicht... Vor allem ist alles nach dem Milcheinschuss ein bisschen gewachsen... andere geben viel Geld für so was aus ;-)


5. Nicht reinreden lassen!


Hab ich beim letzten Posting zum Thema schon gesagt und kann's nur wiederholen!

"Der kann doch nicht schon wieder Hunger haben!"

Doch, er kann, s. Clusterfeeding... das muss nicht gleich heissen, dass zu wenig Milch da ist oder das Baby nicht satt wird, einfach anlegen. Der beste Beweis dafür, dass es richtig und normal ist, dass das Baby so oft gestillt werden möchte, ist seine Zunahme! Und die wird von der Hebamme kontrolliert und wenn da etwas nicht passt, wird sie es schon sagen und man kann immer noch nach Alternativen suchen.

Statt solcher Fragen sollten die Personen, die sie stellen, euch lieber einen Tee kochen und nen Apfel in Schnitze schneiden und reichen, wenn ihr seit 2 Stunden mehr oder weniger nur mit Kind an der Brust dasitzt ;-)



Das wars eigentlich schon und ich muss sagen: es läuft! Schon an Tag 8 fehlten dem Wutz nur 50g zum Geburtsgewicht. Ich bin sehr gespannt, was er morgen wiegt, aber ich vermute, er hat das Gewicht erreicht, wenn nicht sogar überschritten. Insgesamt sieht er nämlich schon ein bisschen unzerbrechlicher und pausbackiger aus, als direkt nach der Geburt :-)
Das soll jetzt hier kein Ratgeber oder sonst was sein, eher therapeutisches Schreiben für mich! Nachdem Stillen bei Bjarne für mich eher ein Grund zum Heulen war, geniessen der Wutz und ich das jetzt richtig und es ist toll, förmlich zu sehen, wie er wächst und runder wird :-) Und aus dem Zwuggel ist auch mit Flaschenmilch ein ganzer Kerl geworden :-)


Flaschenkind
Fläschchen-Zwuggel


Still-Wutz

Zum Thema Stillen und Fläschchen wird's hier demnächst auch noch ein schönes Gewinnspiel geben, das erste, wuhuu :-)

Er läuft!!! Und: Mama ist ne Heulsuse III

12.9.13

Bjarne ist 1 Jahr, 3 Monte, eine Woche und einen Tag alt. 

Wie vorhin schon auf Facebook verkündet: der Zwuggel ist gelaufeeeeen :-)

Erst bei Papa an den Händen, dann, als wir den Mann nach dem Mittagsschlaf wecken wollten, an einer Hand bei mir von der Küche bis ins Schlafzimmer und eben schnappt er sich einfach seinen Lauflernwagen und schiebt den durchs ganze Wohnzimmer.

Ja OK, das war jetzt nicht freihändig. Das kann er zwar, aber er ist da noch sehr unsicher, macht einen Schritt und denkt dann wahrscheinlich:
"Das ist mir viel zu wackelig, da brauch ich ja ewig, bis ich da bin, wo ich hin will!"
Und plumps, lässt er sich auf den Hintern fallen und krabbelt mit Affenzahn durch die Wohnung. Die Hosen sehen entsprechend aus und seine Knie sind schon ganz rau. Krabbelhornhaut.

Wenn man ihn sonst mal animieren wollte, zu laufen oder ihm einfach nur die Hand hingehalten hat und "Komm mit!" gesagt hat, hat er das ignoriert oder sich ins Hohlkreuz geworfen und dann auf den Zehenspitzen losmarschiert. Aber nicht heute!
Ganz einfach aufrecht, ein bisschen festgehalten und dann ganz normal gelaufen. An einer Hand erstmal seitwärts, dann auch da vorwärts.

Und Mutti? Die fängt vor Stolz, Freude und Wehmut direkt mal an zu Heulen... Hormone können auch Arschlöcher sein ;-)
Allgemein war das ein Heultag heute. Ging schon nach dem Aufwachen los:
Wutz angucken
Schon eine Woche alt
So klein und süss und warm und weich
Die Zeit vergeht zu schnell!!!
Perfektes kleines Baby Du! 
Und los ging die Heulerei...

Dann das Laufen. Dann macht Bjarne, wenn er irgendwas anstellt, immer "Dududu" mit dem Zeigefinger... er schimpft quasi mit sich selber und auch das bringt mich zum heulen. Weil er gar nicht genau weiss, warum er irgendwas nicht machen soll oder darf und dann weint, wenn wir "Nein!" sagen und dann noch das Schimpfen mit sich selber... und während ich das alles aufschreibe mache ich was?

Genau...


Und neben mir lächelt einer im Schlaf und ich heule. Vor Glück!  

Lächeln üben!

Alltag

So war die erste Woche zu viert

11.9.13

Der Zwuggel ist 1 Jahr, 3 Monate und eine Woche alt. 
Der Wutz ist 6 Tage alt.

Morgen ist der Wutz schon eine ganze Woche alt und es wäre der eigentliche Entbindungstermin. Ich bin ja froh, dass ich die Entbindung nicht mehr vor mir habe, aber eine Woche, so schnell vorbei? Kam mir vor wie 2 Tage. Ab jetzt bitte alles ein bisschen langsamer, sonst sind die zwei bald Teenager und wollen nicht mehr geknuddelt werden ;-)
Ausserdem war vor einer Woche auch noch Sommer. Knapp 29° und Sonne. Und jetzt? Läuft die Heizung!


Donnerstag, 05.09. 

Nach der Entbindung durften wir erstmal eine Weile kuscheln bzw. ich wurde genäht... bäh. Ist aber auszuhalten, wenn man dabei ein frischgeschlüpftes Kuschelbaby auf dem Arm hat, es kommt einem nur so unnütz vor. Baby ist da, aber die tun mir immer noch weh, ist doch jetzt mal gut hier!
Den Wutz das erste Mal angelegt und mit kleinen Anlaufschwierigkeiten ("Was genau soll ich jetzt hier machen Mama?") klappt es dann doch und er nuckelt.

Gegen 21:00 Uhr werden wir trotz ambulanter Entbindung auf die Station geschoben, die Kreißsäle sind voll. Wir bekommen sogar noch etwas zu essen und nebendran liegt ein frischgeschlüpftes kleines Mädchen. Wir futtern Schinkenbrot und Banane, Jannes möchte nichts abhaben, und warten darauf, endlich gehen  zu dürfen. 4 Stunden nach Entbindung müssen wir bleiben, falls es mir doch nicht so gut geht, wie ich denke. Um Mitternacht kommt die Ärztin, gibt grünes Licht und wir packen unsere Siebensachen und verschwinden nach Hause.

Der Wutz und ich schlafen im Kinderzimmer, der Mann im Schlafzimmer. Total komisch, in der Wohnung zu sein, und Bjarne ist nicht da. Wir schlafen 2 Stunden, stillen, schlafen, stillen und schlafen nochmal ein bisschen, bevor wir aufstehen. Und ich schlafe richtig tief und fest in den kurzen Etappen, im Krankenhaus war bei Bjarne maximal dösen drin.


Freitag, 06.09. 

Der Zwuggel kommt nach Hause!

Ich war davon ausgegangen, dass ich sofort in Tränen ausbreche, wenn ich ihn sehe, aber es ging, ich hab mich nur gefreut wie blöd ^^
Ein bisschen komisch geguckt hat er ja, als er seinen Bruder das erste Mal gesehen hat. Immer drauf gezeigt und "Baba?!" gesagt.
Das erste Tätscheln fiel dann auch etwas grob aus, aber natürlich nicht absichtlich. Jannes hat's gut weggesteckt und einfach weiter geschlafen.


Samstag, 07.09.

Wir bekommen Frühstücksbesuch zum Babygucken und Brötchen futtern.
Bjarnes Freundin und die Mutti & Freund sind da und knuddeln den Jannes. Der schläft bzw. trinkt die ganze Zeit Milch. Der Zwuggel und Jolie fahren mit den Rutschautos durch die ganze Wohnung und der Mann entscheidet spontan, dass 2 Kinder doch ausreichend sind ^^


Sonntag, 08.09. 

Am Tag nichts Besonderes, dafür war die Nacht schrecklich anstrengend. Wir sind gegen 10 ins Bett. Neue Pampers, bequem hinsetzen, Stillen. Der Wutz trinkt, schläft ein, wir legen uns hin. Hörspiel an, gerade am wegdösen... "Maunz!"
Och nööööö......
"Maaaaunz!"
Na gut, wieder Stillen.
Und alles von vorn bis fast 3 Uhr nachts.
Da ich ihn nach spätestens zweieinhalb Stunden wieder anlegen soll, wenn er sich nicht von alleine melden sollte, Wecker stellen, wieder Stillen und dann noch mal bis um 8 schlafen. Den ganzen Tag müde sein...


Montag, 09.09. 

U2-Termin für den Wutz und Impf-Termin für Bjarne.
U2 und Hörtest bestanden, für den Stoffwechselkram gehe ich lieber mit Bjarne auf den Flur... mein Baby wird gepiekst und wird weinen... das kann ich ja gar nicht haben! Ich kann ihn nicht vorwarnen und ihm sagen, wieso und was genau jetzt passiert, da muss ich immer direkt mitheulen, also lieber rausgehen. Der Mann ist aber natürlich bei ihm geblieben und hat danach getröstet, der kann das besser verkraften als die Heulsusen-Mutti ;-)
Der Wutz ist übrigens bei mir im Tragetuch und ich komme mir vor, als hätte ich mir ein Brot vor den Bauch geschnallt, so leicht und klein ist er. Im Bus flirtet eine Omi mit Bjarne, während eine andere mich die ganze Zeit nur anstarrt und eine dritte tadelnd den Kopf schüttelt. Einerseits immer wieder lustig, die Reaktionen der Leute, andererseits echt nervig und teilweise traurig. Aber was soll's, ich trag ihn gern und werd's auch weiterhin machen, solln'se alle doof gucken oder fragen, ob das Baby nicht erstickt...

Abends das gleiche, wie in der Nacht davor, allerdings nur bis 2 Uhr... Hormone sind allerdings eine tolle Erfindung und durchs Stillen sind da viele tolle Glücksdrogen im Blut, so dass ich weder den Mann anbrülle, noch heulend in der Ecke sitze ^^


Dienstag, 10.09. 

Tagsüber auch nichts besonderes, für die Nacht aber den ultimativen Tip von der Hebi bekommen!
Der Wutz und ich schlafen zwar eh in einem Bett, ich hatte ihn die Abende vorher aber immer schön auf seinen Platz gelegt und mich dann halt ein Stückchen daneben, statt ihn einfach im Arm zu behalten, wo es schon schön muckelig warm ist und nach Mama duftet.
Also heute direkt mit ihm im Arm zusammengerollt und Dank des Schlafentzuges die Tage davor sogar ohne Hörspiel eingeschlafen. Und der Wutz auch! Einfach weitergepennt, bis der Wecker geklingelt hat, was aber eh gerade mit seinem Ich-hab-Hunger-Maunzen zusammenfiel. Perfektes Timing.


Mittwoch, 11.09. 

Sehr entspannt aufgewacht, da nur mit einer einzigen Stillpause von 11 bis fast 7 durchgeschlafen!
Und wir waren das erste Mal Shoppen mit beiden Kindern. Bjarne im Kinderwagen,  Jannes im Tuch.



Und schwups war die Woche um. Jeden Tag war die Hebi hier zur Nachsorge und um den Wutz zu wiegen und sich den Bauchnaben anzusehen. Alles super und nachdem er erst ca 300 Gramm abgenomen hatte, hat er jetzt schon wieder gut zugelegt und nähert sich seinem Geburtsgewicht. Stillen läuft also scheinbar gut. Tut auch schon nicht mehr so weh wie am Anfang und ich bin echt erleichtert!

Hier sieht man mal, wie groß der Zwuggel schon geworden ist in den 15 Monaten, Geburtsgröße war ja ungefähr gleich... Subjektiv ist er seit letztem Mittwoch sowieso mindestens 20cm gewachsen und 5kg schwerer geworden :-)

Ausnahmsweise noch mal ein Foto mit Gesicht, nur für euch ;-)

Zwuggelwutz
Zwuggelwutz

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