Alltag

39 Monate Zwuggeljunge

4.9.15

Zur Zeit läuft es mit dem Kindergarten seeeeeehr viel besser, als noch vor ein paar Wochen. Am Wochenende fragt er teilweise sogar mal nach, wann denn wieder Kindergarten ist und morgens sagt er nur noch"Ich vermiss' Dich!", klammert sich aber nicht mehr an einem fest und weint. Sehr sehr sehr viel entspannter und angenehmer ist das, für alle Beteiligten! 
Außerdem scheint das Ganze ziemlich anstrengend zu sein, Mittagsschlaf fällt ja jetzt aus, aber meistens holt er den dann nachmittags auf dem Sofa nach, kuschelt sich in die Ecke und schläft ein halbes Stündchen. 

Seine Bestimmerphase besteht leider weiterhin und die ist auch immer noch anstrengend. Ich denke, das liegt aber einfach wirklich daran, dass er sich von uns bevormundet fühlt und uns dann dementsprechend auch mal ein bisschen rumkommandieren will. Wir versuchen also, ein bisschen zu diskutieren, viel zu erklären und ihn weiterhin sehr viel selbst bestimmen zu lassen. 

Baden findet er gerade total doof. Haarewaschen ja schon immer, aber im Moment will er nicht mal mit uns planschen. Auch nicht mit bunten Braustabletten oder Knisterbad oder was es da sonst noch Tolles gibt. Eigentlich hilft nur (außer ihn zu zwingen und das will ich nicht...), sich einfach reinzusetzen und mit Jannes ganz viel Spaß zu haben. Dann will er nämlich doch mitmachen und ich soll ihn rein heben. Waschen und Haare einschäumen muss man dann eben eher so nebenbei machen, Schaum wieder ausspülen ganz schnell mit nem Becher und so tun, als ob man ihn eigentlich nur nass spritzen wollte. Das Badezimmer sieht danach aus wie die Mecklenburgische Seenplatte, aber na ja, was tut man nicht alles gegen stinkendes Kind.

Kugelfisch-Blog Bjarne isst Eis
Lecker Eis :) 

Essen ist auch gerade etwas schwierig, am liebsten den ganzen Tag nur Naschen! 
Morgens: 
Bjarne: Ich habe Hunga!
Ich: Soll ich Dir einen Toast/Müsli machen? 
Er: Nein, was aus dem Kühlschrank! 
Ich: Yoghurt?
Er: Neeeee, was ganz anneres!
Ich: Schokolade??? 
Er: Jaaa!
Geht natürlich nicht... und da er eh sehr wenig isst, bekommen wir mit Schokolade und Gummibärchen auch nicht wirklich Vitamine ins Kind. Zum Glück isst er Obst. Manchmal. Und Erbsen. Und Kinnachokolade :-P 

Geschlafen wird erst im eigenen Bett und wenn ich dann schlafen gehe, kommt er mit rüber. In der Woche ist er Dank Kindergarten meistens auch ziemlich müde. Es sei denn, er hat ein Nickerchen auf dem Sofa gemacht, dann eher nicht... Also tagsüber am besten nicht einschlafen lassen, sonst ist er abends quietscht fidel! Morgens verschläft er jetzt oft den Wecker und bleibt noch ein Weilchen alleine im Bett liegen, wie so'n Teenager! Abends nich ins Bett und morgens nich wieder raus. Threenager nennt man das glaube ich. 

Und morgen wird Geburtstag gefeiert, der kleine Wutz wird schon 2!!

Zuletzt aktualisiert am 04.09.2015.

Der Zwuggel

Zwuggel spricht, August 2015

31.8.15

Wir spielen "Ich sehe was, was Du nicht siehst", der Zwuggel hat das Prinzip aber noch nicht so ganz verstanden ^^
"Ich sehe was, was Du nicht siehst... hmmmmmmm... und das ist... Dein Teller!"
- Äh, vielleicht mein Teller?
"Genaaaauuuuu!"


Wir toben auf dem Bett und Bjarne langt mir aus Versehen eine... danach wirft er Kissen auf mich drauf.
"Jetzt wird das gleich besser. Mach Dir nix draus!"


Wir toben immer noch auf dem Bett, der Zwuggel rutscht halb zwischen die Matratzen, ich ziehe ihn wieder raus.
"Du hast mir das Leben gerettet!"


Jannes will auch mal den Toilettensitz testen und sitzt auf dem Klo. Bjarne und ich auf dem Rand der Dusche.
Bjarne: "Wir sind schon sehr gespannt!"


Wir gehen spazieren. Die Kinder sind abwechselnd lauffaul und wollen auf den Arm.
Ich: Wieso seid ihr eigentlich so faul?
Bjarne: Na,...... das ist eben so!


Der Zwuggel
Mein Zwuggel ♥



Zuletzt aktualisiert am 31.08.2015

#bloggerfuerfluechtlinge

Weggucken is nich!!! #bloggerfürflüchtlinge

27.8.15

Wer Nachrichten guckt, Zeitung liest oder in den sozialen Netzwerken unterwegs ist, der weiß, was gerade los ist: viele Menschen kommen nach Deutschland, weil sie in ihrem Land nicht mehr leben können, denn dort herrscht Krieg, Diktatur, Terror. 
Was sonst noch los ist: viele Menschen in Deutschland haben etwas dagegen, dass diese Menschen hierher kommen! Sie haben Angst, was zu einem gewissen Grad sogar noch verständlich ist, aber statt zu hinterfragen, zu recherchieren und sich zu informieren, nennen sie sich "besorgte Bürger" und werfen Steine, zünden Flüchtlingsunterkünfte an und schreien Parolen. 

"Ich bin nicht rechts/kein Nazi, aber..." liest man gerade wieder viel zu oft. Halbwissen wird verbreitet, es wird sich aufgeregt, dass "Die" nen Fernseher haben und man selber ewig auf seine neue Plasma-Glotze sparen musste. Dass sich alle nur noch um "Die" kümmern und keiner sich für die Armen in Deutschland interessiert, für unsere Kinder, dass "Denen" alles hinterher geworfen wird und für uns nix mehr übrig bleibt. 

Glatz ca 1920, via
Auch meine Mutter ist geflüchtet, aus Glatz, das heute Klodzko heißt und zu Polen gehört. Niederschlesien laut Wikipedia. Ich wäre also heute nicht hier, wenn sie damals nicht mit ihren Eltern und Geschwistern nach Leipzig hätte fliehen können. 
Wer noch Verwandtschaft aus dieser Generation (bzw. der davor) hat und da mal nachfragt, wie denn zu dieser Zeit deren Gesinnung gewesen ist, dann hat den Mann mit dem Schnauzbart natürlich niemand gewählt. Komisch oder? Und damit ich meinen Jungs später nicht sagen muss "Ja nee, also ich hatte ja nie was gegen die Flüchtlinge, aber na ja, gemacht hab ich auch nix, wir hatten ja selber nicht so viel Kohle und was hätte ich denn auch machen sollen, ich musste ja arbeiten und konnte da nicht helfen gehen oder so..." mache ich jetzt was! 
Um ehrenamtlich mitzuhelfen fehlt mir tatsächlich die Zeit und auch der Mann kann sich nicht zwei Kleinkinder unter den Arm klemmen und beim Spendenverteilen oder bei der Essensausgabe helfen, aber wir können selbst spenden. Geld, Kleidung, Gegenstände wie Kinderwagen, Windeln oder vielleicht auch Möbel, je nachdem, was gerade gebraucht wird. 

Zu klein gewordene Schuhe haben wir schon abgegeben und zu klein gewordene Kinderklamotten verstauben zur Zeit noch in Kartons. Und es gibt Leute, die diese nun mal gebrauchen können und die sollen sie auch bekommen. 
Wenn ihr wissen wollt, wo ihr solche Sachspenden abgeben könnt, dann schaut mal hier nach "Wie kann ich helfen?"
Konkret für Mönchengladbach findet ihr auf "Asyl in Mönchengladbach" die richtigen Ansprechpartner und Anlaufstellen. 

bloggerfuerflüchtlinge


Eine ganz tolle Sache, der auch ich mich gerne angeschlossen habe, ist die Initiative "Blogger für Flüchtlinge". Durch diese Aktion sind in den letzten Tagen schon über € 20.000 zusammengekommen, die an Flüchtlingsprojekte gespendet werden sollen, Wahnsinn!!! Wer auch spenden möchte, kann einfach da rechts in der Sidebar auf "Jetzt spenden" klicken, wer mobil unterwegs ist, klickt einfach hier auf den Link zur Spendenaktion.

Wer selber bloggt (oder youtubt, instagramt, auf Facebook sehr aktiv ist...), soll gerne mitmachen! Teilt den Link, kommt in die Facebook-Gruppe, ladet eure Freunde ein! Es kann nicht sein, dass es immer nur Negativmeldungen in die Schlagzeilen und auf Seite 1 der Zeitungen schaffen!

Ich kann und will mir nicht vorstellen, wie es wäre, mit 2 Kleinkindern und vielleicht einem einzigen kleinen Rucksack, in den ich ein paar Dinge gestopft habe, Tage und Wochen unterwegs zu sein. Horrende Summen an Schlepper zahlen zu müssen (denn ich darf ja nicht einfach so einreisen wie ein Tourist), damit ich in einer Nussschale über das Mittelmeer geschippert werde. Von Teilen meiner Familie (oder allen...) getrennt zu werden, nicht zu wissen, wo und ob ich überhaupt irgendwo ankomme. Kein Essen, kein Trinken, auch nicht für die Kinder oder eben von allem zu wenig. Nein, das möchte ich nicht! Und vor allem möchte ich nicht, dass diejenigen, die diesen Horror-Trip dann doch überstanden haben, die in Deutschland ankommen und auf Hilfe hoffen und auf diese angewiesen sind, dann so behandelt werden, wie es in Freital und anderswo passiert ist.
Meine Kinder haben den Luxus, sich keine Sorgen darüber machen zu müssen, ob sie einen Platz zum Schlafen und am nächsten Tag genug zu Essen haben und diese Sorgen sollte sich kein einziges Kind und kein einziger Mensch überhaupt machen müssen! 

Wer blöd findet, dass ich mich beteilige, dass ich gespendet habe, dass mir die Flüchtlinge willkommen sind und dass ich hoffe, dass sie hier endlich den ersehnten Frieden finden können, der möge bitte auf "Gefällt mir nicht mehr" klicken und hier nicht mehr mitlesen.  
Alle anderen: macht mit!
Spendet Klamotten! Die Jeans in Größe 38 von vor 5 Jahren passt wahrscheinlich eh nie wieder und falls doch: wir können uns ne neue kaufen, andere eben nicht!
Spendet Spielzeug, denn gerade für die ganz Kleinen, die noch überhaupt gar nicht verstehen, was da gerade passiert und wieso sie jetzt kein eigenes Zimmer und kein Bett mehr haben, sollte doch alles so einfach und schön, wie möglich gemacht werden!
Spendet Geld! Es müssen keine € 500 sein, die habe ich auch nicht übrig, aber wenn jeder auch nur nen 5er springen lässt, macht das in der Masse einen wahnsinnig großen Betrag aus! Also los, mitmachen! 


Zuletzt aktualisiert am 27.08.2015

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