Braun

Erkältungszeit, Fieberzeit: Ohrthermometer von Braun im Einsatz

4.12.14

~ Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Braun ~

Frühling, Herbst und Winter sind ja irgendwie prädestiniert für Dauerbesuche beim Kinderarzt, selbst ohne Kindergartenkinder. Einmal Bus fahren, nebendran niest einer, Kinder haben Schniefnasen. Dieses Jahr hatten wir schon eitrige Mandelentzündung (ich), Dauerschniefnasen (Kinder), ekeligen Virus mit hohem Fieber (Jannes), Männergrippe (der Mann und ich) und Magen-Darm-Krams. Gutbestückte Hausapotheke, Hausmittelchen gegen Erkältung und ein ordentliches Fieberthermometer gehören also standardmäßig in unseren Haushalt. 

ThermoScan 6520
Braun ThermoScan 7 IRT6520

Fiebermessen ist bei den Jungs ziemlich unbeliebt, weswegen ich schon mal über ein Ohrthermometer nachgedacht hatte. Allerdings sollen die ja recht ungenau sein und obwohl wir ziemlich oft mit Erkältung und anderen unschönen Sachen zu tun haben, ist richtiges Fieber eher selten.
Bis zum letzten Wochenende. Beim Wickeln denk ich schon 
"Hm, der Jannes ist aber ganz schön warm, der wird doch nicht..." 
Stirn gefühlt >> wie ein kleiner Backofen. Beine noch relativ kalt, Fieber also noch schön am steigen -.- Fieberthermometer gesucht, gefunden, gemessen, 39,4°. Määääh. 
Das war also genau der richtige Zeitpunkt, um mal das neue Ohrthermometer* zu testen. Ausgepackt, angeschaltet, wie geht das? Drauf rumgedrückt, ziemlich selbsterklärend, Alter eingestellt (das ist nämlich das Tolle, man kann eingeben, wie alt derjenige ist, bei dem gemessen wird!) und ab ins Ohr damit. 3 Sekunden messen, "Pieps", 39,4° und knallrotes Display. So viel schon mal zur Aussage "Ohrthermometer sind ungenau!" 
Bjarne wollte dann natürlich auch noch messen. Bei sich, bei mir, bei Baby, bei Papa. Papa und ich waren gesund und fieberfrei, grünes Display.

Braun Thermoscan 7 IRT6520
Rot: nich so gut, Grün: alles in Ordnung 

Bjarne war gelb, huch? Was kommt denn da? Erstmal kam noch nix, aber dann am Sonntag. Da wollte er schon nicht mit in die Badewanne, was sehr komisch war, denn er badet total gerne und ist kaum wieder raus zu bekommen. Jannes und ich also alleine gebadet. Ich hatte den Wutz gerade fertig angezogen, da fliegt die Tür auf, Mann mit Bjarne auf dem Arm und Sofawolldecke unterm Arm. 
"Bjarne hat gespuckt, schneeeeell, mach mal Platz!" 
Bespuckte Decke in die Badewanne geschmissen, Kinder getauscht, Bjarne umgezogen. Der lag da wie so ein nasser Sack auf der Wickelunterlage, ganz rote Bäckchen... und warm wie ein Ofen! Bademantel an, wieder aufs Sofa, Spuckschale griffbereit und Fieber gemessen. 39,irgendwas und knallrot. Jannes war seit Samstag schon wieder top fit und wuselte durch die Gegend, hat das Thermometer als Telefon benutzt und wollte dann auch mal bei allen messen. Bjarne noch 2x gespuckt und total schlapp, kein Interesse mehr an Ohrthermometer oder Arzt spielen. 
Am nächsten Morgen dann nur noch 38,irgendwas und gelbes Display, puh, immerhin schon mal besser. Zum Frühstück gab es dann nen Teller Zwieback und Salzbrezel, nachmittags war er wieder gesund. Komische Krankheiten haben unsere Kinder da! 

Um noch mal auf das Thermometer zu sprechen zu kommen: ich finde es super! Mit nem normalen Fieberthermometer im Poppes messen finden beide Jungs nämlich eher blöd, hampeln rum, Thermometer flutscht raus, dauert ewig. Bei Bjarne könnte man eventuell schon im Mund messen, aber bei Jannes auf keinen Fall. Der würde das Fieberthermometer eher durchbeissen, als uns messen zu lassen. 
Das Ohrthermometer dagegen finden sie witzig, wollen damit telefonieren, bei uns Eltern messen und es geht wirklich superschnell. Man kann das Alter eingeben (0-3 Monate, 3-36 Monate und älter), Age Precision nennt sich das, denn je nach Alter fängt Fieber bei einer anderen Gradzahl an. Was für ein Kleinkind erhöhte Temperatur ist, ist für ein frischgeschlüpftes Baby eventuell schon hohes Fieber. Bei richtig hoher Temperatur wird so das Display knallrot, bei erhöhter Temperatur gelb und bei alles in Ordnung grün. Speichern kann man die Werte auch, was sehr praktisch ist, auch wenn man es vielleicht für NFP benutzen will und beim ersten Aufwachen keine Lust hat, den Messwert sofort zu notieren. Kann ich weiterempfehlen :-) 


Vielen Dank an Braun für das Thermometer, wir konnten es gerade wirklich gut gebrauchen :-) 

Gelesen

Gewaltfreie Erziehung

1.12.14

Schon am 17. November rief Frau Mierau von Geborgen Wachsen dazu auf, einen Artikel zum Thema "Kinder sind unschlagbar" zu schreiben.
Ich hatte schon angefangen, aber irgendwie wurde das nix. Bis gestern, da kam dann der Aufreger, den ich gebraucht habe, um das alles auch in Worte zu fassen, was mir bei dem Thema durch den Kopf geht.

Unter der Ãœberschrift "Wer Strafe nicht vollzieht, wird unglaubwürdig" erschien ein Artikel auf diepresse.com zum Thema Erziehung. Soweit noch nix zum Aufregen dachte ich, aber dann... Erstmal bezeichnet der Autor, ein Herr Grebe, sein Kind als den totalen Sonnenschein, ein Kristallkind, wie Esoteriker sagen würden. Aber ab und zu, da isser dann eben auch mal garstig, und die adäquate Reaktion seitens der Eltern, muss dann wie folgt sein: 
Natürlich muss ein Kind gemaßregelt und bisweilen bestraft werden. [...] Rationale Debatten mit Kindern sind oft sinnlos. Und mit guten Worten und etwas Gewalt erreicht man stets mehr als nur mit guten Worten.
Wie bitte? Etwas Gewalt? Das BGB sieht das aber anders, s. § 1631, 2:
(2) Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.
Ach Mist, der ist ja Österreicher, na ja, da gibt es aber sicher was ähnliches. 

Gucken wir mal, wie der liebende Vater (*hust*) das denn genau meint, mit dem bisschen Gewalt, das also nötig ist, um ein Kind zu brechen Ã¤h erziehen. Schließlich sind Kinder dumm, Erwachsene viel schlauer und um den Kleinen unsere Schläue weiterzugeben,  müssen wir auch mal durchgreifen. Der Herr Grebe ist dabei sogar richtig superschlau, denn er weiss: 
Totale Gewaltfreiheit in der Erziehung ist ein infantil-romantischer, militant-pazifistischer Irrglaube wie die Idee der Gewaltfreiheit in der Welt, da ändert auch das gesetzliche Gewaltverbot nichts. Ich habe manch gewaltfrei erzogenes Kind erlebt, sie neigen zu Rücksichtslosigkeit und verbreiten oft negative Schwingungen
Ach so ist das, dann wundert mich, dass der Zwuggel genau das ist, was der Autor über seinen Sohn sagt, nämlich ein Sonnenschein und das zu 99% der Zeit. Doof drauf sein kann nämlich jeder mal... Und der ganze Sonnenschein ohne körperliche Gewalt, das bestärkt mich natürlich in meinem "Irrglauben" und ich sollte vielleicht doch mal darüber nachdenken, ihn in diesen 1% Ich-mach-nich-was-du-sagst-und-bin-jetzt-voll-bockig-Phasen mal übers Knie zu legen oder am Ohr zu ziehen, denn das seien die Mittel der Wahl: 
Okay ist Ãœbers-Knie-Legen, das ich aber demonstrativ-inszeniert und nur mit leichtem Klopfen durchführe; es geht darum, das Kind in eine „blöde“ Lage zu bringen, die nicht wehtut. [...]
Ich stehe zum Ohrenzieher. Wozu ich wirklich stehe, ist der Ohrenzieher als strengste Sanktion: Da wird Max nach „1, 2, 3“ am Ohr gezogen. Nicht fest, aber doch. Nun, nachdem seine Trotzphase, die moderat war, vorbei ist, ist das fast nimmer nötig. 
So,  fast immer nötig? Zieht er seine Frau auch am Ohr, wenn die was macht, was ihm nicht passt oder was in seinen Augen dumm und aufmüpfig ist? Oder legt er sie lieber übers Knie? Eine blöde Lage? Das ist demütigend! Ohrenziehen tut weh, das ist echt kein Spaß mehr!  
Ich selbst wurde nicht wirklich geschlagen. Von meinem Papa kann ich mich nur an ein einziges Mal erinnern, bei dem ihm die Hand ausgerutscht ist. Und das war wirklich ein Ausrutschen... das macht's nicht besser, ich hab geheult wie ein Schlosshund und hatte danach erstmal Schiss, aber es war eben einmalig und nicht die Regel. Ich kenne aber Erwachsene, bei denn Schläge an der Tagesordnung waren und ich weiß, was das mit denen gemacht hat. Das "gute Benehmen" hat dann nichts damit zu tun, dass man was gelernt hat, sondern weil man einfach Schiss davor hat, eine gewischt zu bekommen (übers Knie gelegt zu werden/am Ohr gezogen zu werden). Angst vor den Eltern, nicht Respekt. Und das sind dann auch die Kinder, die später bei Problemen eher nicht mit den Eltern reden, die sich als Erwachsene vielleicht erstmal darüber klar werden, dass das totaler Mist war, den die Eltern da verzapft haben, die sich dann erst wieder ein gutes Verhältnis aufbauen (müssen) oder die es eben komplett lassen und den Kontakt abbrechen. 

Es ist nicht nur verboten, Kinder zu schlagen/demütigen/vorsätzlich seelisch zu verletzen, es ist auch kompletter Bullshit! Denn es bringt nichts, es erzieht nicht! 
Am Besten noch am Ohr ziehen, wenn das Kind auf dem Spielplatz ein anderes gehauen hat mit den Worten "Wir schlagen nicht!!!" Lustig wäre auch mal die Reaktion zu beobachten, wenn das Kind kopiert und ein anderes Kind am Ohr zieht. Ob man das dann immer noch sinnvoll findet?  
Gewalt als "Letzter Ausweg, wenn man mal nicht weiter weiß..." ist Quatsch, Gewalt ist kein Ausweg, sondern eine Sackgasse!  

Was ich super fand: die ersten Kommentare auf den Artikel waren durchweg negativ, sonst liest man ja leider doch öfter noch sowas wie "Ein Klaps hat noch niemandem geschadet, aus uns ist doch auch was geworden..." etc. Als ich dann aber die blasierten Antworten des Autors dazu gelesen habe (inzwischen gelöscht, schade eigentlich...), ist mir latent übel geworden... Ãœberheblich, selbstgerecht, genau das milde Lächeln, dass mich in meinem Trotz-Artikel schon so aufgeregt hat.  
Ausserdem super die Reaktion der Zeitung: 
Dieser kontroversielle Artikel in der „Presse am Sonntag“ zum Thema „Strafen in der Kindererziehung“ hat in den vergangenen Stunden für einige Empörung gesorgt. Wir nehmen diese Empörung ernst und werden deshalb in der Redaktion darüber diskutieren. Im Laufe des Montags werden wir uns mit einer Stellungnahme melden. 

Diese ist inzwischen online und na ja, niedlich irgendwie. Es wird sich distanziert. Na gut, wenigstens etwas. Besser wäre gewesen, das Ding mal gegenzulesen, bevor es online geht!

Ich gehe mal davon aus, dass die Mehrheit meiner Leser auch für eine gewaltfreie Erziehung ist! Und das ist auch gut so!!
Das hier ist also mein Beitrag zum Thema "Kinder sind unschlagbar" und gleichzeitig ein "Sich Luft machen", ausgelöst durch diesen furchtbaren Artikel. Macht es solchen Fossilien nicht nach, keine Gewalt gegen Kinder!  

Zuletzt aktualisiert am TT.MM.JJJJ.

Lesenswert

Gelesen: Die Alles ist möglich-Lüge

28.11.14

~ Das Rezensionsexemplar wurde mir von Random House zur Verfügung gestellt ~

die alles ist möglich lüge
So schaut's aus

Wieso Familie und Beruf nicht zu vereinbaren sind.


So lautet der Untertitel des Buches und ich war ehrlich sehr gespannt auf das Buch. 
"Alles ist möglich", das Versprechen an die Frauen von heute, ist eine Lüge. Familie und Beruf passen nicht zusammen, und das ist keine Frage der eigenen Organisation. Wer beides gleichzeitig leben will, zahlt einen Preis - und der Preis ist hoch für Eltern und Kinder.
Hm, stimmt, und auch sonst stimmen viele Kritikpunkte, die die Autorinnen anbringen. Teilzeit als Karrierekiller, Arbeiten und Kind ja, aber Karriere und Kind nein, böse Blicke von Kollegen und Chefs, wenn man pünktlich den Stift fallen lässt oder sogar eher abhauen muss, um das göbelnde Kind aus dem Kindergarten abzuholen, alles richtig und schon erlebt. Frauen, die trotz Job noch den Großteil der Hausarbeit übernehmen (Oh ja!), Männer, die einem nen Vogel zeigen, wenn man sie fragt, warum sie denn nicht in Teilzeit arbeiten oder mal mehr als die 2 Vätermonate nehmen, Männer, die diese Zeit zwar in Anspruch nehmen, das aber nur als laaaaangen bezahlten Urlaub sehen und mir Säugling und Frau auf die Malediven fliegen, Männer, die eben doch zu Hause bleiben und vom Umfeld eher kopfschüttelnd angeguckt werden. 

An manchen Stellen konnte ich wirklich die ganze Zeit nur kopfnickend da sitzen, an anderen wurde ich richtig sauer, weil's mir viel zu viel Mimimi war. Ja es stimmt, man reibt sich auf zwischen Job und Familie. Ja, es stimmt, mehr Freizeit trotz Job bei trotzdem ausreichendem Einkommen wäre super. Ja, auch bezahlbare oder kostenlose Kitas mit super flexiblen Öffnungszeiten wären prima, aber mal ehrlich, wann ging's denn besser, Familie und Job unter einen Hut zu bringen, als jetzt? Verbesserungswürdig ist sicher vieles, aber es hat sich doch schon viel verändert und das doch oft zum Guten?! 

Was wir haben, was unsere Mütter nicht hatten


Wie war's denn früher? Zumindest im Westen, Kinderbetreuung für die ganz Kleinen war da ja eher selten. Mann arbeitet, Frau bekommt Kind, bleibt zu Hause, Kind mit 3 eventuell in den Kindergarten, aber eher nicht, weil Mama arbeiten muss, sondern wegen der anderen Kinder, Mama fängt vielleicht halbtags wieder an im Job oder bleibt noch ein Weilchen länger zu Hause. 
Elterngeld? Gibt's erst seit 2007. 
Kindergeld? Als ich geboren wurde, waren das gerade mal 50DM.
Elternzeit? Nö, nur Mutterschutz.
Vätermonate? 2 Wochen Urlaub…
Nur mal so, nicht alles ist Mist, was wir heute so haben. 

Mist ist allerdings, dass die klassische Rollenverteilung immer noch in den Köpfen festsitzt. Oder haben eure Männer gesagt "Schatz, ich würde gerne 7 Monate zu Hause bleiben und danach nur noch 30 Stunden die Woche arbeiten!" Also quasi geteilte Elternzeit. Eher nicht, oder?
Dabei wäre genau das ein Lösungsansatz um die Aufreiberei zu vermeiden. Nicht einer Hausfrau/-mann, irgendwann Teilzeit und der andere die ganze Zeit Vollzeit, sondern beide mit reduzierter Arbeitszeit. Gleiches Geld, mehr Zeit für Familie, Partner und sich selbst. Schafft ausserdem Arbeitsplätze, wenn die fehlenden 16 Stunden durch einen Dritten besetzt werden. Die 32-Stunden-Woche von Frau Schwesig fand ich echt ne prima Idee, aber gut, die ist wohl vom Tisch.


Woanders isses auch nicht besser


Schweden wird ja gerne mal als DAS Land genannt, in dem das klappt, so mit Kind und Familie. Aber nee, stimmt gar nicht, auch da isses doof. Kostenlose Kita und Pflichtväterzeit sind blöd und auch nicht das, was wir wollen. 
Oder Frankreich, Kinderbetreuung von klein auf und Mama schnell wieder im Job ist auch falsch. Zumindest sagen das wohl viele Frauen und würden lieber länger zu Haue bleiben.

Was wollen wir denn? 


Ja, das ist die große Frage. 
Anerkennung für die Zeit, die wir zu Hause bleiben, ob Männlein oder Weiblein. 
Teilzeit als Chance und nicht als Karrierekiller. 
Väter, die sich wirklich um den Nachwuchs kümmern und nicht nur eine Stunde am Wochenende. 
Väter, die sich wirklich aktiv an Pflege und Erziehung beteiligen. 
Chefs, die Verständnis dafür haben, dass wir pünktlich nach Hause gehen. Wir kommen schliesslich auch pünktlich ins Büro uns lassen dafür zu Hause alles stehen und liegen, dann machen wir das zum Feierabend eben auch. 
Flexible Kita-Zeiten. Gute Kita-Preise oder kostenlose Kitas. 
Und das sind alles die Punkte, bei denen ich genickt habe! Jawohl, das alles wollen wir!  

Die Realität


Alles ist möglich ist wirklich eine Lüge, denn irgendwas kommt immer zu kurz. Bei mir kann ich dazu ganz klar sagen: ICH! Morgens stehe ich mit dem Kind das als erstes wach wird auf, gehe runter, drücke ihm einen Keks in die Hand, koche Kaffe, decke den Tisch, gehe nach oben, wecke den Mann, hole das andere Kind, das inzwischen wach ist, aus seinem Bett, gehe wieder runter, frühstücke, ziehe mich an, ziehe meistens noch die Jungs an und putze mit ihnen Zähne, packe meine Sachen und verlasse um kurz vor 7 das Haus. Mit Babykotze auf der Schulter… Dann arbeiten, in der Mittagspause vielleicht noch einkaufen, weiterarbeiten, Feierabend, schnell noch Windeln kaufen, nach Hause, Kinder übernehmen, spielen, Abendbrot essen, Sandmann gucken, bettfertig machen, Papa bringt sie dann ins Bett. Mein Tag fängt um viertel vor 6 an (manchmal auch um 4, wenn Baby aufwacht, zu uns rüber kommt und erstmal gestillt wird) und endet um halb 8 abends. Dann sitzen wir auf dem Sofa, unterhalten uns, essen noch was, gucken nen Film. Um 10 sind wir im Bett. Ich habe keine Zeit für Hobbys, fürs Nähen, zum Nägel lackieren. Die einzige Zeit, die ich mir nehme, ist die fürs Bloggen, und auch das kommt zu kurz. Ich hätte gerne mehr Zeit. Zeit, um bessere Fotos zu machen, Posts besser zu recherchieren, Zeit um andere Blogs zu lesen und zu kommentieren. 

Der Mann denkt manchmal, dass er vereinsamt und langsam verdummt, weil er jetzt seit 29 Monaten nur Windeln, Fläschchen und Bauklötze um die Ohren hat. Wenn ich abends nichts Neues zu erzählen habe, ist er enttäuscht.
Ich denke manchmal, dass ich sauviel verpasse bei den Jungs. Diese Stunden nach Feierabend bin ich zwar komplett und 110%ig für die beiden da, aber der eine zieht am linken und der andere am rechten Arm, beide wollen dann was mit mir machen. 
UNSERE Idealvorstellung wäre also: beide arbeiten Teilzeit! Ich, damit ich mehr Zeit mit den Jungs verbringen kann, der Mann, damit er auch mal wieder mehr unter Erwachsene kommt und sein Gehirn mehr anstrengen kann, als beim Holzeisenbahn aufbauen. 

Alles ist mit Sicherheit nicht möglich, aber viel! Das muss man einfach auch mal sehen. Vor 40 Jahren wär's doch undenkbar gewesen, dass die Frau das Haupteinkommen hat und der Mann zu Hause bleibt.  
U3-Betreuung wurde und wird ausgebaut, es gibt finanzielle Unterstützung… man zahlt einen Preis, mitunter auch einen hohen, aber ich denke, früher war der noch höher.

Oder wie seht ihr das? 


Wer jetzt neugierig geworden ist, kann das Buch hier bestellen.





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