Basteln

Kurtagebuch IV - Mutter-Kind-Kur in Rerik an der Ostsee

1.12.16

Tag 11, Kühlungsborn

Bjarne und Jannes in Kühlungsborn
Kühlungsborn

Da wir frei und Besuch haben, wollen wir mal einen Ausflug starten. Rostock? Gerne! Wismar? Auch! Aber: ich mag gar nicht weit fahren und Weihnachtsmarkt mit den Jungs ist zur Zeit noch so "Ich will mal fahren, noch mal, noch mal, ich will ein Eis, oh, jetzt ist mir kalt, jetzt Pommes, oh, ich bin satt, noch mal fahren, will jetzt nach Hause, Arm, Arm Arm!" Und ganz ehrlich, ich hatte keine Lust. Lieber in die nähere Umgebung, schnell nach Hause düsen, wenn man keine Lust mehr hat oder die Kinder mal wieder ihre Fähigkeit zu Laufen zu schnell verlieren. Also fiel die Wahl auf Kühlungsborn. Das sind nur ca 12 Kilometer Fahrt und laut Internetz sollte an diesem Wochenende auch ein Weihnachtsmarkt stattfinden. 

Als wir ankommen traut sich sogar die Sonne hinter den Wolken hervor, wir werden aber trotzdem gut durchgepustet und frieren ein bisschen vor uns hin. Einmal am Strand hoch und runter, dann verhungern die Jungs (jaja, wenn man nicht frühstückt…) und die Omi und ich möchten etwas Warmes trinken. In der Bäckerei sucht Bjarne sich Marzipanstollen aus, Jannes ein Käsebrötchen, die Omi eine heiße Schokolade und ich einen Zimt Macchiato. Njam, sehr sehr lecker! 

Bjarne und Jannes in Kühlungsborn
Kühlungsborn


Danach suchen wir weiter den Weihnachtsmarkt, der sich allerdings eher als Basar entpuppt. Ein paar Stände mit Leckereien, Weihnachtsdekozeugs und einer Eislaufbahn in der Mitte. Aber: kein Karussell! Und erst Recht kein Riesenrad, wie auf dem Bild im Internet. Finden die Kinder ziemlich doof, aber nachdem wir in einem Andenken-Laden zwei SIKU-Autos erstanden haben, sind sie wieder versöhnt. 

Mittagessen gibt's beim Chinesen, lecker! Bjarne und Jannes sind etwas nölig, die Sonne ist weg, dafür ist der Wind noch ein bisschen stärker geworden. Also hole ich das Auto und parke näher am Restaurant. Alle eingepackt und zurück nach Rerik. Was passiert natürlich auf der kurzen Fahrt? Beide Jungs schlafen ein -.- 
Wir fahren noch mal nach links und rechts und lassen die zwei noch ein paar Minuten im Auto dösen. 

Kurz ans Wasser und dann gibt's auch schon wieder Abendbrot. Die Omi kommt noch mit auf unser Zimmer und dann wird geschlafen. Also in der Theorie. Jannes schläft auch in der Praxis ziemlich flott ein, Bjarne und ich nicht. Grund dafür ist eine Weihnachtsfeier nebenan im Feriendorf. Ntzntzntz bummern die Bässe, es ist Waaaaahnsin (Höllehöllehölle…) und der DJ animiert die Leute auch noch schön zum Woooooooooohuuuuuuuu-en. Geil! Normalerweise höre ich zum Einschlafen ja Hörspiele, aber irgendwann, Verzeihung, kackt das WLAN mal wieder ab und Hörspiel geht aus. Der Lärm weckt mich und ich dackel mal raus auf den Balkon. Entweder machen die da zwischendurch immer mal wieder die Fenster auf, oder die Leute gehen rauchen und lassen die Tür offen. Laut leise, laut leise und auf einmal ZAPP, alles dunkel. Mit alles, meine ich wirklich alles, komplettes Hotel und komplette Klinik. Draußen gehen die Handytaschenlampen an und erstmal ist Schluss mit dem Lärm, Juhu! Irgendwann geht dann auch wieder WLAN Und ich kann endlich einschlafen… 

Tag 12, auf der Suche nach den Ponys

Frühstücken und dann rüber zur Oma ins Feriendorf. Heute Vormittag gehen wir spazieren und fotografieren Möwen und Schwäne. Wir haben nämlich noch den Rest Käsebrötchen und Stollen in der Tasche und da das alles inzwischen hart geworden ist, gibt's ausnahmsweise mal eine Fütteraktion. Wäre das Haff nicht zum Meer offen, sondern ein See, hätten wir das nicht gemacht. Umkippen und so! Am Hafen stürmen wir noch mal den Souvenir-Shop und kaufen Seestern-Magneten. Kurz zum Meer, aber da fliegt man heute fast weg. Schnell wieder zurück. 

Windig an der Ostsee
Windig, so richtig mit Wellen!

Zauselkopp - Windig heute ^^
Zottel-Ori


Nach dem Mittagessen wollen wir zu den Ponys und latschen die Landstraße runter. Ponys sind auch da, aber nieman, den man mal fragen kann, ob man eins ausleihen kann. Kann man nicht, zumindest nicht so spontan. Ich hätte vorher mal anrufen müssen. Doof. Aber Mittwoch und Sonntag sind die Pferdchen wieder hier an der Klinik, da kann der Wutz dann mal reiten. Der Zwuggel will nicht und Pony plus Bollerwagen schaffe ich alleine auch nicht. 

So bollern wir zurück und ich hab eine Idee, was wir mit dem angebrochenen Nachmittag noch machen können: Turnen! An den Räumen angekommen stellen wir aber fest, dass beide abgeschlossen sind. Na doll. Kein Zettel an der Tür, also die Kinder bei meiner Mama geparkt und schnell ins Haupthaus, nachfragen. Wegen Magen-Darm und Infektionsgefahr ist das so, sagt die Dame. Weil auch alle Geräte nach dem Turnen wieder desinfiziert werden müssen usw. Na denn, ein Zettel wäre nett gewesen. Ich bekomme aber wenigstens den Schlüssel für den anderen Raum, den mit den wenigen Geräten. Wir turnen also so rum und spielen Arzt und sind Pokemons. Meine Mama verabschiedet sich irgendwann und nachdem noch ein paar andere Kinder dazu gekommen sind, räumen wir gemeinsam auf und gehen alle zum Essen. 

Im Feriendorf-Restaurant bekommen die Jungs noch ein Eis und ich ein Bier. Lecker :-) Der Omi geht's leider nicht so gut, hat sich wohl irgendwas eingefangen und wir haben sie auch die letzten beiden Tage ziemlich viel durch die Gegend gescheucht. Also verabschieden wir uns und gehen schlafen 

Tag 13, Tschüss Omi und "Zeit zu zweit"

Sonnenaufgang, schööööön!
Sonnenaufgang mit Mond


Nach dem Essen gehen wir noch mal rüber zum Verabschieden, dann bringe ich den Zwuggel und den Wutz in den Kindergarten. Danach sitze ich noch ein bisschen mit meiner Mama im Restaurant und trinke Kaffee. Meinen ersten Termin habe ich erst um 10:30. Ihr geht es etwas besser und sie will fahren und nicht noch einen Tag dran hängen. Winken und dann gehe ich zur Progressiven Muskelentspannung Teil zwei. Nach dem Mittagessen hole ich die Kinder ab und wir gammeln ein bisschen auf dem Zimmer rum. 

In Bjarnes Gruppe ist heute "Zeit zu zweit" und dabei handelt es sich um die gleiche Bastelaktion, die Jannes letzte Woche auch schon hatte. Dieses Mal basteln wir eine Wetteruhr und Bjarne stellt Schnee ein. Mal sehen, wie lange es dauert, bis die Uhr Wirkung zeigt ;-) 

Wetteruhr
Bjarnes Wetteruhr: Schnee bitte!


Sonst machen wir heute nicht mehr viel. Der Wutz bekommt noch ein Kindertattoo auf den Arm und wir spielen Bauernhofspiele auf dem Kindle Fire. Dann wird geschlafen. Inzwischen haben wir es auch halbwegs drauf, nicht erst um 10 im Bett zu liegen ^^ Die Jungs sind morgens trotzdem schon richtig schön teenagermäßig drauf und schmeißen mich aus dem Zimmer, wenn ich sie wecken will ^^

Tag 14, Stressbewältigung Teil 2 und ein Wieselfrettchen

Vormittags der zweite Teil des Vortrags, wieder sehr interessant und spannend vorgetragen. Danach schwinge ich mich aufs Fahrrad, denn mehr Temine habe ich heute Vormittag nicht. Das Mittagsmenü der Kinder sind Quarkkeulchen, also so was wie Pfannkuchen. Mögen beide nicht und so gehe ich nach dem Abholen noch mal mit beiden zum Essen. Bjarne verdrückt noch eine kleine Portion Gnochi und ich bekomme auch noch welche ab. Njam! 

Nachmittags habe ich wieder ein Gespräch mit meiner Bezugstherapeutin, weswegen ich die Kinder noch mal zur Betreuung bringe. Ein bisschen Zeit habe ich noch und drehe eine Runde um die Klinik. Am Haff huscht ein Tier über den Weg, was war das bitte? Eine Stretch-Maus? Eine Schlange mit Beinen? Mal nachgucken und da hockt es noch im Gebüsch: ein Frettchen-Wiesel-Irgendwas! So cool! Leider hopst es dann ins Unterholz, also gibt's kein Foto. Wenn das Wetter wieder netter wird, schnappe ich mir mal die Jungs und gehe auf Wieselsuche!

Nach dem Gespräch (Wie geht's Ihnen? Und sonst so?) hole ich die Kleinen wieder ab und wir gehen ins Zimmer. Leider pennt Jannes so halb vorm Fernseher ein und wir haben aber noch eine ganze Stunde Zeit bis zum Abendbrot. Schlafen lassen ist also keine Option, dafür ist es zu spät. Also alle anziehen und nach draußen. Klappt, der Wutz ist wieder wach und wir können in Ruhe essen. 

Nur noch eine Woche und irgendwie ist das schade. Erst jetzt bin ich nämlich so richtig angekommen, hab das mit den ganzen Kursen und Angeboten raus und kann meinen Tag ganz gut planen oder eben auch nicht. Die Jungs könnte ich jetzt auch mal nachmittags abgeben, die sind auch ganz gut im Kindergarten angekommen denke ich. Zum Lesen bin ich zwar noch nicht gekommen, aber ich gehe oft zum Radeln. Das ist super! Ich höre dabei Musik und schwitze und hab eine rote Birne. So schlägt das leckere Essen hier auch nicht so sehr zu. Hoffe ich wenigstens ^^

Jannes fährt Skateboard
Wir haben ein Skateboard gefunden :) 





Zuletzt aktualisiert am 01.12.2016

Draußen

Kurtagebuch III - Mutter-Kind-Kur in Rerik an der Ostsee

28.11.16

Tag 7, Stressbewältigung und Zauberbilder

Im Kindergarten werden heute Zauberbilder gemacht. Also Abtönfarbe auf ein Blatt Papier, zuklappen, Glitzer drüber. Sieht schön aus! Ich bleibe kurz mit on Bjarnes Gruppe, während er sein Bild bastelt, sonst hätte er eventuell nicht mitgemacht… Jetzt hat er auch so ein Glitzerbild und freut sich. 

Zauberbilder mit Glitzer
Zauber-Glitzer-Bild


Nach dem Abgeben gehe ich zum Vortrag Stressbewältigung und der ist echt interessant. OK, das meiste weiß man eigentlich, verdrängt es aber doch oft und hält sich nicht daran. Ausflippen, weil das Kind xyz macht, bringt gar nix. Lieber mal Durchatmen und danach die umgekippte Milch aufwischen/beim Jacke anziehen helfen/oder was auch immer einen gerade aufregt. Sehr sympathische Frau, die Frau Körner. 

Danach Zwischengespräch mit der Bezugstherapeutin. Eigentlich alles OK inzwischen, Kita bissl doof, Eingewöhnung viel zu kurz und ja. Wird sie mal ansprechen (also wird wahrscheinlich alles bleiben, wie es ist ^^). 

Mittagessen, Jungs abholen und im Bollerwagen geht's wie jeden Tag bei gutem Wetter an den Strand. Am Hafen gibt es ein kleines Eiscafé und sehr zur Freude der Jungs stehen dort diverse Geld-reinsteck-Geräte rum, unter anderem ein Bagger. 2€ ärmer und zwei Fahrten auf dem Bagger später rollen wir zurück Richtung Klinik. Und oh Wunder, Jannes pennt schon wieder ein… Heute verliert er wenigstens nicht wieder seine Mütze! 

Jannes mit Softeis
Eis geht immer!


Tag 8, Freizeit und neue Bekanntschaften

Ich habe heute mal nix auf dem Zettel und beschließe, Spocht zu treiben! Handy geschnappt und zu den Ergometern gelatscht. Kein WLAN, also muss ich das hören, was auf dem Handy gespeichert ist. Das ist leider nicht viel und so schaffe ich mit Hörspiel auf den Ohren gerade mal 30 Minuten. Egal, mein Kopp ist knallrot und ich bin gut verschwitzt. Duschen und dann zum Mittagessen. 

Nachmittags wird in Jannes Gruppe gebastelt. Weihnachtsanhänger. Jannes bastelt erst mit, dann will er lieber mit den Autos spielen. Als wir Bjarne abholen wollen, will seine Gruppe eigentlich gerade raus gehen und er hat schon seine Matschhose an. Also den kleinen Bruder auch in die Matschsachen gestopft und nach draußen. Wir wollen auf den Spielplatz und auf dem Weg dorthin fragt eine andere Mama, ob ich die mit dem Blog sei. Jawoll, bin ich! Sehr cool, dass wir uns hier treffen und so bleiben wir ein bisschen und quatschen, die Jungs buddeln. Langsam wird es aber kalt und wir verabschieden uns. Die Jungs und ich gehen aber noch kurz zum anderen Spielplatz und Jannes wippt ausgiebig mit Frieda aus seiner Gruppe. 

Heute ist keiner unterwegs einschlafen und wir schaffen es endlich mal halbwegs pünktlich im Bett zu liegen! 

Ostseestrand

Tag 9, Matsche und "Ich erfriere Mama!"

Mein Plan wurde geändert und statt um 10 muss ich schon um viertel nach 8 bei der Pelosegeschichte und Massage sein. Also müssen die Kinder mit mir um 6 aufstehen und dürfen nicht noch ein bisschen liegen bleiben. Ein bisschen hetzen und gerade so geschafft. An sich mag ich Massagen nicht so gerne, es sei denn, der Mann macht das. Aber so langsam fängt es an, mir zu gefallen! Mehr Termine habe ich heute Vormittag nicht und so gehe ich wieder radeln. Inzwischen auch mit neuer Musik auf dem Handy. Aus 30 Minuten werden so 50, weil es mit Musik einfach mal viel mehr Spaß macht. "Ach, noch ein Lied, und noch 2 Kilometer, und die 300 Kalorien können wir jetzt auch noch voll machen!" Wobei die Kalorienangaben ja eher n Witz sind, aber egal… Mit knallrotem Kopf geht's zurück ins Zimmer, Duschen, Quatsch im Fernsehen gucken und dann zum Essen. 

Nachmittags sollte eigentlich "Interaktiver Familienspaß" stattfinden. Als Pflichtptogramm… Na gut, winterliche Kratzbilder war noch frei, da hatten wir uns eingetragen. Allerdings sind hier etliche Kinder/Eltern krank. Magen-Darm-Gedöns. Und deswegen fällt der Spaß aus. OK, Bollerwagen-Zeit! Erst zum Haff-Spielplatz, dann weiter zum Hafen. Jannes möchte "da hin, wo es Essen gibt!" und Bjarne an den Strand. Und Pokemon spielen. Mein Datenvolumen ist aber schon aufgebraucht und das motzige Kind kann nix fangen ^^. Statt einem Crêpe suchen die zwei sich ein Eis aus. Dabei ist es heute echt kalt, aber gut. Ich darf dann 2 halbe Eis essen, weil "Ich erfriere Mama!". Die Waffeln wollen sie aber zurück haben. 

Zurück zur Klinik gegondelt und auf dem Weg schläft heute mal der Bjarne ein. Ooooooorrrrrrr…… Wagen abgeben, schlafendes Kind auf den Arm genommen und zur Sonnenterrasse. Hier wird nämlich heute Stockbrot gemacht. Wenigstens fällt das nicht aus, da wollten wir nämlich echt gerne hin. Und das Brot ist seeehr lecker, irgendwie italienisch!    

Ostsee mit Grünzeug

Tag 10, Heute kommt die Omi!

Es ist Freitag, heute bekommen wir Besuch! Kinder abgeben und dann steht bei mir Nordic Walking auf dem Zettel. Der Mann nennt mich Oma und lacht sich kaputt, püh! Macht sogar ein bisschen Spaß, aber zu Hause werde ich das wohl nicht weiter machen. 

Nachmittags ist die Oma der Jungs endlich hier und wir zeigen ihr kurz das Haff, die Schwäne und dann haben wir noch Kinderturnen. Da inzwischen die halbe Klinik flach liegt, war das frei gestellt. Wie gehen hin und hopsen ein bisschen durch den Sportraum. Danach Abendessen und noch rüber in Omis Appartment, Gummibärchen vernichten, die sie mitgebracht hat.

Und dann war auch schon wieder Wochenende. Irgendwie geht die Zeit hier schneller rum, kurios :-)

Möwen am Salzhaff

Sonnenuntergang am Haff mit Schwan

Sonnenuntergang am Haff

Alltag

Kurtagebuch II - Mutter-Kind-Kur in Rerik an der Ostsee

22.11.16

Tag 3, los geht's

Aufstehen, Frühstücken und ab zum Kindergarten. Erst den Wutz abgeben, dann den Zwuggel. Klappt halbwegs gut… Bjarne ist wie immer etwas schüchtern, weint aber nicht oder klammert sich fest. Jannes ist von meinem Arm auf den Schoß der Erzieherin gewandert und zeigt ihr erst mal seinen Oni.

Ich bekomme jetzt eine Pelosepackung. Das ist warmer Matsch, quasi. Dazu werde ich auch noch in ein Bettlaken eingewickelt und höre Meeresrauschen-Vogelgezwitscher-CDs und gucke auf eine Salzlampe. Und liege da und liege da, so ungefähr 20 Minuten. Dann Massage. Autsch, an den Schulterblättern zwiebelt das ganz schön! Danach habe ich da auch sowas wie Muskelkater… war wohl verspannt. Jetzt kurz Freizeit und dann Einweisung an den Ergometern. Radel radel… 

Um kurz nach 12 hole ich die Jungs wieder ab. Mittagsschlaf müssen sie nun wirklich nicht im Kindergarten machen! Da ich nicht wusste, ob die beiden dort Mittag essen, habe ich noch nichts gegessen und wir latschen rüber ins bunte Haus, etwas essen. 

Danach schlafen wir aus versehen ein bisschen ein, denn Bollerwagen kann man erst wieder ab 14:30 ausleihen. Das machen wir auch und gondeln ein bisschen durch die Gegend. Spielplatz, Salzhaff, uns wundern, wie man so bekloppt abgehärtet sein kann, bei diesem Wetter zu Kiten…. brrrrrrrr!

Kitesurfer am Salzhaff
Kitesurfer am Salzhaff


Tag 4, Wochenende

Vormittags werden "Bewegungsspiele" angeboten und da gehen wir mal hin. Aber: ohne Mütter! Also drehen wir direkt wieder um und gehen. Keiner der Jungs wollte da bleiben, aber beide wollten gerne turnen. Nebenan ist Veranstaltungsraum 2 und dort sind verschiedene Sachen aufgebaut. Riesige Schaumstoffbauklötze, Mini-Trampoline, Turnhallenbänke. Und: ich darf dabei bleiben! Also rein da und los geturnt!

Trampolin-Zwuggel
Trampolin-Zwuggel


Bis zum Mittagessen bleiben wir dort und haben jede Menge Spaß! Nach dem Essen werden die Schneehosen angezogen und wir fahren mit dem Bollerwagen zu Edeka. Unser gesundes Essen ist alle (Gummibärchen, Schokoweihnachtsmänner, kleine Kuchen… ;) Statt den direkten Weg zurück zu nehmen, bollern wir zum Strand. Steilküste, tolle Aussicht, Wind! Schööööön! Runter zum Wasser gehen wir auch noch und schauen ein paar Anglern auf der Seebrücke zu. Die Jungs wollen auch mal, ich hab aber keine Angel dabei (und keinen Angelschein ^^). Am Haff geht's zurück nach Hause mit kleinem Abstecher in einen Souvenir-Shop, wo ich den Jungs Robben-Spardosen kaufe (und aufpasse, dass die zwei nicht den kompletten Laden zerlegen).

Zwuggel und Wutz am Strand
Zwuggel und Wutz am Strand

Abendbrot und dann heisst es Duschen. Hm ja, also zu Hause baden wir ja meistens. In unserem Zimmer gibt es aber keine Wanne, nur eine barrierefreie Dusche. Etwas blöd mit Kleinkindern, weil wir gar nicht alle unter die Brause passen. Also stehen wir da so rum und duschen oder frieren abwechselnd. Irgendwann sind wir aber alle sauber, duften nach Kokosöl und fallen ins Bett.

Zwuggel und Wutz am Hafen
Zwuggel und Wutz am Hafen

Tag 5, Schwimmen und Rumgammeln 

Vormittags gehen wir wieder zum Kindersport. Dieses Mal sind andere Kinder dort, auch etwas größere. Passt den Jungs nicht so ganz, dass die mit ihren Bauklötzen etwas anderes bauen, als sie. Aber da muss man sich halt arrangieren. Wir haben trotzdem Spaß, sind Katzen und fangen Mäuse. Heute haben wir auch endlich mal die Waschmaschinen gefunden! Das war gar nicht so einfach… Im Haupthaus sind wohl auf jeder Etage welche, hier nicht. Also frage ich meine Bezugstherapeutin und sie meint, die Dinger wären drüben im Hotel (Feriendorf heißt das eigentlich). Also frage ich dort. Nee, die sind drüben im bunten Haus, einfach geradeaus und dann laufen sie quasi drauf zu. Hm ja, da steht auch ne Waschmaschine, aber die ist wohl eher für Bettlaken und Handtücher und nicht für uns Patienten. Noch mal jemand anderen gefragt und endlich die richtige Antwort bekommen. Na ja, halbwegs wenigstens: auf der Rückseite, am Haff Inn! Nur meinte sie nicht die Rückseite vom bunten Haus, sondern die Rückseite vom Feriendorfgebäude. Ooooor…. Na egal, die Wäsche wäscht und wir turnen derweil. Dann Wäsche aufhängen und Mittagessen. 

Nachmittags Regen. Doof, wir wollten doch wieder mit dem Bollerwagen los ziehen! Na gut, gehen wir Schwimmen! Das Becken ist echt schön und es ist Salzwasser drin. Was nicht so schön ist, ist die Umkleide. Sehr klein und nur eine einzige Kabine. Und in der Kabine kein Haken. Schuhe müssen draußen vor der Tür bleiben, dafür gibt's so Ãœberziehdinger für die Füße, damit man keine nassen Socken bekommt. Die haben wir uns aber gespart, da wusste ich ja noch nicht, wie es drinnen aussieht. Also rein marschiert, umgezogen, von der Umkleide in den Raum gewechselt, weil da ja kein Haken war und wir natürlich winterlich dick eingepackt waren. Andauernd mit Jacken durch die Gegend hopsen wollte ich auch nicht. Und dann ab ins Wasser. Bjarne paddelt inzwischen echt schon schnell durchs Wasser mit seinen Schwimmflügelchen und wollte andauernd um die Wette paddeln. Jannes macht am liebsten Arschbomben, allerdings platscht er dabei einfach nur ins Becken und nicht etwa mit dem Hintern zuerst. Das üben wir noch! 

Nachdem die Schwimmflügel ab waren meinte ich zum Wutz, er könne ja jetzt auch mal ohne die Dinger schwimmen. Grober Fehler! Statt auf der Treppe zu bleiben und da einfach mal ne Stufe tiefer zu gehen, springt das Kind direkt ins Becken und gluckert unter wie ein Stein. Zum Glück konnte ich einfach zur Seite langen und ihn wieder raus fischen. Und positiver Nebeneffekt: er weiss jetzt, wie das ist, wenn man ohne Schwimmhilfe ins Wasser purzelt! 

Tag 6, Entspannung und schlafende Kinder

Um 6:00 klingelt der Wecker, ich stehe auf, die Jungs nicht. Da wir abends immer recht lange wach sind, ist das auch verständlich. Wie so kleine Teenager schicken sie mich aus dem Zimmer und maulen mich an "Geh weg, Mama, wir woll'n noch schlafen!"

Nach dem Frühstück rüber zum Kindergarten und schon in der Garederobe fängt Jannes an zu weinen. Nein, will nich, nich weggehen. Dann wird sich gestritten, wen ich zuerst abgebe und Bjarne verliert. Ihn also zuerst weg bringen, dann den Wutz. Bei Bjarne läufts auch halbwegs gut, Jannes krallt sich fest, weint mir die ganze Jacke voll und will abwechselnd zu seinem Bruder oder mit mir mitkommen. Ich weine ein bisschen mit. Innerlich. Dann schlägt Heike, seine Erzieherin aber vor, die Zwischentür zu öffnen, damit er noch ein bisschen mit seinem Bruder spielen kann. Und das zieht. Wutz zufrieden.

Ich habe jetzt progressive Muskelentspannung und liege mit anderen Muttis und Papis (ja, ein paar sind tatsächlich hier) auf dem Boden rum und spanne und entspanne abwechselnd alles mögliche. Soll auch bei Migräne helfen, wir werden sehen. Vom Fenster aus sehe ich Bjarnes Gruppe und er sieht ganz zufrieden aus. Jeder bekommt wohl einen Partner, mit dem es Hand in Hand durch die Gegend geht. Sehr süß, wie die beiden da Händchen haltend auf dem Hof stehen. 

Mittag essen und dann kann ich meine Jungs abholen! Jannes spielt mit Autos, Bjarne hat sich hinter einem Regal versteckt und mault mit mir rum. "Du bist nich mein Freund und Du darfst mich auch nicht lieb haben!" Warum er so schlechte Laune hat, will er nicht so wirklich sagen. Dann aber meint er, ich hätte ihn zuerst abholen sollen. Geht aber nicht, weil seine Gruppe als letztes Mittagessen bekommt. 

Danach werden Schneehosen angezogen und wieder der Bollerwagen bestiegen. Wir wollen Eis essen und an den Strand. Unterwegs mehrere Zwischenstops am Spielplatz und am Haff. Wir fotografieren Möwen im Flug und sammeln Muscheln. Mit was drin… die schmeiße ich dann mal wieder ins Wasser! Am Strand findet Bjarne eine Schaufel im Sand und Jannes heult, weil er auch eine haben möchte. Also kaufen wir eine. Die tauschen wir direkt wieder um, weil er einen Trecker entdeckt hat. Dann noch ein Eiswaffelhörnchen und ein Eimer. Teurer Nachmittag ist das! 

Auf dem Rückweg schläft der Wutz im Bollerwagen ein… wäh, doch nicht so spät! Das nölige Kind wird also zum Abendbrot getragen und ist dann wieder hellwach. Dafür schläft jetzt Bjarne ein. Kauend am Tisch… Ich trage ihn also nach oben und lege ihn ins Bett. Beim Ausziehen wacht er aber leider wieder auf und ist jetzt auch hellwach. Gegen halb 10 schlafen wir endlich alle. 




Sonnenuntergang am Salzhaff
Sonnenuntergang am Salzhaff


Sonnenuntergang mit Schwan am Salzhaff
Sonnenuntergang mit Schwan am Salzhaff

Auch, wenn ich hier mit einigen Sachen eher unzufrieden bin, unsere Nachmittage sind toll! Wir sind fast nur draußen, begucken uns den Sonnenuntergang und das Meer, und das ist so wahnsinnig schön!!! 


Zuletzt aktualisiert am 22.11.2016

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