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Trotzanfälle in der Öffentlichkeit

19.11.14

Auf Instagram hatte letztens jemand nach Buch-/Lesetips zum Thema Trotzen gefragt und ich, bzw. dieser Blogpost, wurde erwähnt! Wuhu, was hab ich mich gefreut :-) 

Auf jeden Fall kamen natürlich auch andere Tips und Ansätze, als meine. Ignorieren, loben und belohnen, wenn das Kind brav ist, Auszeit im Zimmer... Nee, alles nicht meins. 
Auszeit im Zimmer finde ich ganz, ganz schrecklich. Das ist das Kinderzimmer. Meistens der einzige Ort, der ganz dem Kind gehört, und dahin wird es zur Strafe geschickt? Das sollte doch der Ort sein, an den es sich gerne zurückzieht, ganz seins, auch eine Art Zuflucht. Total kontraproduktiv. Genau wie: Wenn Du das jetzt nicht lässt, dann geht's ab ins Bett! 
Bett ist also sowas Schreckliches, dass es zum Bestrafen herangezogen wird? Aha, und dann wundert man sich, wenn das Kind nicht gut ein- und durchschläft, is klar. 

Angesprochen wurde auch ein Wutausbruch beim Einkaufen. Wegen eines Zwei-Euro-Artikels...
Hätte man nicht vorher mit dem Kind besprechen können, dass es sich was aussuchen darf? Dass es das von seinem eigenen Geld bezahlen muss, weil man das doof/hässlich/unnütz findet (ältere Kinder)? Hätte man das nicht vielleicht einfach kaufen können und dazu sagen, dass es dann aber eben kein Brötchen mehr vom Bäcker gibt und das Kind sich für eins von beidem entscheiden muss? Nee, man sagt "Nein, gibt's nicht!", Kind flippt aus und man belächelt Mütter, die andere Ansätze (reden, Alternativen suchen, etc.) haben nach dem Motto: Warte mal ab, wenn Dein Kind so richtig ausflippt und das noch in der Öffentlichkeit, dann will ich aber mal sehen, wie Du Dich dazu hockst und das ausdiskutiert. 

Zwuggel im Einkaufswagen
Auf zu IKEA :-)


Deswegen will ich mal von unserem IKEA-Besuch erzählen. Der ist schon ne Weile her, macht aber nix. Auf jeden Fall war ich alleine mit beiden Jungs beim Schweden, der Mann im Haus am renovieren. 
Erster Ausflipper war beim Geschenkpapier. Bjarne zieht braunes Packpapier aus dem Regal. 
Bevor ich noch richtig was sagen konnte, ich hatte gerade zu einem "Och nö, willst Du nicht lieber..." angesetzt, hat er schon geahnt, dass ich ihm das nicht kaufen wollte, und fing an zu quietschen und zu meckern, Tränchen rauszudrücken und und und, wie man das halt so kennt. An sich wollte ich aber sagen: ...magst Du nicht ne Rolle von dem bunten Papier da vorne aussuchen? 
Nachdem ich mich zu ihm runtergehockt habe, ihn gefragt habe, ob er das haben will, bestätigt habe, dass ich das verstanden habe, war er direkt wieder ruhig und aufnahmefähig, ich konnte also meinen Vorschlag vorbringen und er war begeistert. Hat sich dann das grüne Papier mit den Tieren ausgesucht und glücklich in den Einkaufswagen gelegt.  Wir haben das gleiche schon in blau, aber Geschenkpapier braucht man schließlich immer. Also warum diskutieren und darauf beharren, dass man das nicht braucht, nicht will, das hässlich findet und blöd, anstatt gleich nach ner Lösung für beide zu suchen?!

Tip: Wenn das Kind etwas anschleppt, was ihr eh gebrauchen könnt, kaufen :-) 

Der zweite Ausraster kam dann am Ausgang. Neben dem normalen geht's so um die Ecke zum Notausgang. Bjarne wollte noch Hottock und Eik (Hotdog und Eis), ich wollte aber erstmal schnell die Sachen ins Auto bringen. OK, der Zwuggel zockelt los, läuft aber zum Notausgang. Ich hab ihn dann gerufen und gesagt, dass das der falsche Ausgang ist. Das war natürlich verkehrt, er wollte "DA, Mama!!!!!" raus. Hat sich auf den Boden geworfen und da lag er dann, meckernderweise. Ich stand seufzend daneben und habe überlegt, was ich jetzt mache. Habe mich fürs Weiterseufzen und Abwarten entschieden, zwischendurch mal nachfragen, ob wir nicht die Sachen zum Auto bringen wollen, damit wir uns Eis holen können, und nach 10 Minuten (gefühlt 30...) ist er einfach wieder aufgestanden und kam zu mir. Die Leute haben komisch geguckt, aber die kenn ich nicht, die sind mir wurscht. Meinen Sohn kenne ich, bei dem ist es mir nicht egal, wie mit ihm umgegangen wird und was ER von mir hält. 
Die Blicke waren schon ein bisschen nervig, aber ich werde lieber komisch angeguckt, als mein Kind gegen seinen Willen strampelnd und kreischend weg zu tragen. Wir hatten es ja nicht eilig, also alles kein Problem. 

Tip: Bei totaler Verweigerung mit auf den Boden schmeißen wenn möglich erstmal abwarten.  

Abwarten bitte nicht gleichsetzen mit Ignorieren! Da sein, spiegeln, mal nachfragen, ob das Kind jetzt nicht vielleicht doch mitkommt, so was halt.

Was mir auch noch eingefallen ist: Kinder lernen ja durch Vorbilder und Nachahmen. Vor allem von anderen Kindern und, na? Genau, von euch! Wenn ihr also immer auf eurem "Nein!" hocken bleibt, nie Kompromisse eingeht oder auch mal nachgebt, woher sollen eure Kinder das dann lernen? Und wieso wundert man sich dann, dass das Kind sein eigenes "Doch!" dann aber so vehement vertritt?

Das waren also bisher unsere einzigen Ausflipper in der Öffentlichkeit.
Entweder, weil er so ne Frohnatur und total brav und verständnisvoll ist (mit 2, is klar ne?!), oder weil das mit dem Zuhören und Verständnis zeigen (von mir, nicht von ihm!) eben doch klappt.
Und jetzt lächel ich mal milde zurück und denke mir "Schade, dass Du es nicht mal versuchen willst, Dir entgeht da was!"

:-)


Zuletzt aktualisiert am 23.12.2014.

Alltag

Bilanz einer Nacht

17.11.14

Der Zwuggel ist 29 Monate und 13 Tage alt. 
Der Wutz ist 14 Monate und 12 Tage alt

schlafender Jannes
Schlafen wo man abgelegt wird, das waren Zeiten :-)


21:00 
Der Mann und ich sitzen auf dem Sofa und gucken Warehouse 13. Meine Arme tun weh, weil ich Einkaufstüten durch Düsseldorf geschleppt habe.


21:15 
Bjarne wacht auf. Buääääääääääääääääääääääääääääääh! Ich gehe nach oben zum beruhigen, Bjarne wird auch ruhig, dafür wacht Jannes auf... Jannes beruhigen, Bjarne steht auf:
"Mit rüberkommen, mit rüberkommen, drüben schlafen!"
Jannes inzwischen:
"Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiih! Rabäh Rabäh!"
Ich also schnell wieder nach unten, nen Schluck trinken, dem Mann bescheid sagen, dass ich jetzt mit den Kindern schlafen gehe, Klo, Mann Bettzeug rausgeholt.


21:20 
Bjarne aus dem Bett heben, Jannes auf den Arm nehmen, Bjarnes Bettdecke schnappen, Jannes Löwen unter den anderen Arm stopfen, Trinkpulle nehmen, zu dritt ins Schlafzimmer stapfen. Insgeheim bin ich eigentlich ganz froh, so früh ins Bett zu kommen, obwohl ich gerne noch weiter mit dem Mann auf dem Sofa gehockt hätte.


21:30 
Bjarne liegt auf Papas Bettseite, Jannes bei mir und wird gestillt. Bjarne fängt an zu quatschen...
Mama? Mama! Seh gar nix!
- Du sollst auch schlafen (flüsternd)
Mama? Dunkel, seh gar nix (Nachtlicht war aber an!)
Mama? Augen aufmachen!
- Nee, wir wollen jetzt schlafen!
Mama? Schaf anmachen!
Spieluhr wird aufgezogen. 
Mama! Nochmal!
- Mach Du mal Bjarne, kannst Du doch!
Nein, Mama makken
Spieluhr wird aufgezogen. 
Mama? Mamaaaaaaaaaa
- Pssssst, sei mal leise, Baby soll doch schlafen und ich bin auch müde.
Hmhmhm, Figga, Mama, Figga hat Füsse!
- Ja, ich weiss, Tigger hat 2 Füße, genau wie Du. Und jetzt schlafen.


Baby rollt sich weg, Gesicht zu Bjarne, aus Versehen die Füße auf seiner Matratze
"Naaaaaai, Baby naaaaai, Weggehen, eng!"
Ich sammel das Baby wieder ein, zum Glück isser wohl richtig müde und bleibt eingekuschelt neben mir liegen. Bjarne wird auch langsam ruhiger und scheint einzuschlafen.


01:00 
Mama? Mama! Wack, Bjarne wack... blablablablabla.
- Leise Bjarne, sonst wacht doch das Baby auf!
Mama? Baby schlafet, leise sein!
Baby wacht auf 
Rabäääääääääääääh!
Wir sind bis ca 2 Uhr wach... Baby krabbelt durchs Schlafzimmer, spielt mit der Lampe, ich döse ein, werde von nem "Rumms" geweckt, Baby hat irgendwelche noch nicht angeschraubte Leisten vom Schrank angehoben und geräuschvoll auf den Boden krachen lassen. Bjarne ist auch wach und spielt mit Tigger. Baby klaut ihm den Nuckel, ich gebe ihn zurück und laufe ins Kinderzimmer, um einen zweiten zu holen (den er eh nur 2 Minuten nimmt und dann wegwirft). Jannes kommt angekrabbelt und macht Schmatzgeräusche, Stillen, einschlafen


Zwischendurch wache ich immer wieder auf und prüfe die Lage der Kinder. Beide noch da, keins liegt auf dem anderen, weiterschlafen, aufwachen, Kinder suchen, möglichst geräuscharm umdrehen, Baby zieht mir im Schlaf an den Haaren. Weiterschlafen...


06:00 
Mama? Mama! Bjarne wack!
Baby wacht auf, Schmatzgeräusche, Stillen.
Mama? Runtergehen! Wo is Papa? Unten schlafet! Runter gehen!


06:20 
Wir gehen nach unten, Papa darf noch bis halb acht schlafen. Mittags machen die Jungs einen dreistündigen Mittagsschlaf, war also nicht nur für mich eine anstrengende Nacht ;-)


Und bei euch so? :-)




Zuletzt aktualisiert am 21.11.2014.

12 von 12

Mitgemacht: 12 von 12 im November

12.11.14

Kaum zu glauben, aber: ich hab noch nie bei 12 von 12 mitgemacht, obwohl ich immer schon mal wollte ^^

Los geht's, Instagram-Version

1. Aufgestanden, gefrühstückt, hoch ins Kinderzimmer, beide Jungs wickeln und anziehen, Chaos angucken... Papa baut das später wieder auf .

Chaos
morgentliches Kinderzimmer-Chaos
im Hintergrund pult der Wutz an der Tapete :-{


2. Zähne putzen. Der Zwuggel und der Wutz quetschen sich zusammen auf ihren Tritt und schrubben drauf los

Zähne putzen
Zähne putzen


3. Ich bin dann mal im Büro und trinke ein bis drölf Tassen Kaffee.

Kaffee
Lättchen


4. Ich mach mal ein Foto für die blogst-Challenge, möchte doch nächstes Jahr endlich mal dabei sein :-) Thema: Tasche/Inhalt.
Aussen der Taschen-Mops, innen Gerümpel, ein Buch und mein Schlüsselanhänger-Esel

Handtasche
Chaos-Tasche


5. Draussen isses heute gar nicht schön... Grau und nass und kalt.

pfütze
Ori in der Pfütze. Huhu!


6. Mittagspause in der Kantine, schon alles aufgefuttert

mittagessen
Nomnomnom


7. Es wird schon dunkel und ich sitze immer noch im Büro -.-. (In echt war's noch viel dunkler... quasi Nacht)

sonnenuntergang
Nachtschicht


8. Endlich Feierabend und ich warte auf den Bus. Jetzt isses wirklich dunkel!

bushaltestelle
Warten...


9. Buslektüre. Die Rezension gibt's demnächst, ich bin noch nicht ganz durch.


Die Alles ist möglich-Lüge
Lesen im Bus


10. Endlich angekommen, Schlepptop anmachen, Nachrichten gucken

Feierabend
Feierabend


 11. Nachtisch ^^ Wir haben so viel Süsskram gekauft für St. Martin, geklingelt hat aber niemand. Kein Wunder, dass der Mann und ich nicht gertenschlank sind, wir müssen das ja jetzt aufessen ;-)

Nomnom
Nochmal Nomnom


12. Yeah, geschafft, gar nicht so einfach an nem Büro-Tag ^^
Spielzeug-Stillleben. Die Jungs schlafen schon und ich vermisse sie ganz schrecklich. So ist das jedes Mal, wenn ich Spätschicht habe. Auch, wenn ich es eigentlich geniesse, wirklich Feierabend zu haben.

Spielzeug
Spielzeug

Zuletzt aktualisiert am 22.12.2014.

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