Der Zwuggel ist 1 Jahr, 1 Woche und 2 Tage alt.
Wir frühstücken, Bjarne möchte gerne das Marmeladenglas/Messer/was auch immer haben. Entweder gebe ich es ihm gar nicht oder halte es fest, damit es nicht runterfällt (Marmelade) oder er sich verletzt (Messer), Zwuggel fängt an zu weinen, mit Tränchen und allem.
Wir fahren mit dem Bus, Bjarne möchte auf den Wir-möchten-bitte-aussteigen-Knopf drücken, wir sind aber noch nicht zu Hause und wollen nicht an der nächsten Haltestelle raus und er kommt auch nicht wirklich dran. Zwuggel meckert und fängt an zu weinen...
Wir gehen in den Garten, Bjarne möchte Erde aus den Blumentöpfen schmeißen und Blümchen raus reißen. Ich sage "Nein, lass die Erde im Topf!" und nehme ihn schließlich weg vom Topf, Zwuggel meckert und weint.
....HILFE!!!! Ich dachte das kommt erst so in nem halben Jahr! Er versteht zwar schon ne Menge (Hund, Kaninchen, Mama, Papa, Nase und so was), aber eben doch noch nicht: "Wenn..., dann...!"
Er darf hier echt total viel, ich denke mehr, als das Durchschnittskleinkind so machen darf.
An der Gitarre rum zupfen, CDs aus dem Regal räumen, Sachen durch die Gegend schleppen, ohne dass sie ihm gleich weggenommen werden (weswegen das Telefon jetzt schöne Schrammen hat und man manchmal die Fernbedienung in der Badewanne suchen muss), mit meinem Handy spielen. Erst, wenn es für ihn gefährlich wird oder er etwas wirklich kaputt machen könnte, schreiten wir ein. Und nu? Wie erklärt man einem gerade mal 12 Monate altem Jungen, dass er alles angucken, vorsichtig anfassen, beschnuppern, meinetwegen auch anlecken und sich vielleicht auch in die Haare schmieren darf, aber dass es eben auch Ausnahmen gibt? Ohne dass er gleich weint und meckert und sich ungerecht behandelt fühlt?
Wenn er weint, weil er etwas haben möchte und nicht bekommt, dann spiegel ich ihn (nach Karp) und meistens hilft das auch, ihn ein bisschen zu beruhigen. Mir fehlt nur allein kommunikativ der Ansatz, ihm danach erklären zu können, warum er manche Sachen eben nicht ohne weiteres haben darf! Selbst wenn er sich beruhigt streckt er gleich wieder das Ärmchen aus, zeigt auf die Marmelade und macht "Hü!", was so viel heißt wie: "Gib mir mal das rote Dingsbums da, ich will mal sehen, wie sich das anfühlt und was es für ein Geräusch macht, wenn ich es auf den Boden werfe!"
Als meine Mutter hier war, hat sie immer sofort versucht, ihn abzulenken.
"Guck mal hier, mein Schlüssel, klimperklimper, ui, der ist aber toll!"
Hat auch nur bedingt geklappt und ich finde den Ansatz einfach nicht richtig. Ich will ja, dass er (irgendwann) einfach begreift, wieso er das Messer nicht zum Spielen bekommt!
Manchmal lege ich aber auch extra unbedenkliche Sachen mit auf den Tisch und hoffe, dass er die dann haben möchte und nix Gefährliches oder Zerbrechliches. Klappt jedes dritte Mal und alle sind zufrieden ^^ Hach ja, das sind dann so die Momente, wo man sich doch ein klitzekleines bisschen wünscht, dass das Baby schneller größer wird und mehr versteht von dem, was man so sagt!
Gib ma her die Kamera! |
Wie macht ihr das in solchen Situationen? Irgendwelche Tips oder einfach aussitzen?