Krank

Kurtagebuch V - unschönes Ende

9.12.16

Tag 15 und 16

Alles schön, wir machen, was wir die ganze Zeit machen. Also Kindergarten, Massage und spazieren gehen.

Tag 17 - nanu, was ist mit dem Zwuggel?

Ich stopfe vormittags schnell zwei Plüschpferde für die Jungs, weil in der Abschlusswoche leider kein Basteln mehr angeboten wird. Nach dem Kindergarten füttern wir noch mal die Schwäne. 

Beim Abendbrot bekommen die Jungs mit, dass unsere Tischnachbarn noch schwimmen gehen wollen und: die Jungs wollen natürlich auch! Na gut ok, ich lasse mich überreden. Also planschen wir noch bis ca 20 Uhr alle im Becken rum. Danach auf dem Zimmer wird Bjarne plötzlich heiser. Sonst ist aber alles ok und er ist fit. Klingt ein bisschen wie Stimmbruch und wir machen uns ein bisschen lustig darüber, fallen ins Bett und freuen uns auf das Ponyreiten am nächsten Tag. 

Tag 18 - Spielplatz und Matschaugen

Ponyreiten fällt, wie hätte es anders sein sollen, aus. Na gut, kann man nicht ändern. Eine andere Mama findet das auch ziemlich blöd und so verabreden wir mit dem Ponymann für den nächsten Tag dann doch noch einen Termin zum Reiten und gehen anschließend zusammen zum Spielplatz. Bjarne ist immer noch heiser und bekommt jetzt auch ein bisschen Husten. 

Nachmittags gehen wir noch mal Richtung Hafen, planen für Sonntag einen Ausflug mit der Molli und gucken noch beim Strand vorbei. Auf dem Rückweg schläft Bjarne im Bollerwagen ein und ist insgesamt auch etwas schlapper. Nachts hat er Matsch am Auge und fühlt sich warm, an. Oh nein denke ich, Reiten können wir dann ja mal streichen...

Tag 19 (Sonntag) - ab zum Arzt

Das Auge ist morgens doll verklebt und ich denke schon an eine Bindehautentzündung. Schnell zum Bereitschaftsarzt und mein Verdacht wird bestätigt. Ponyreiten absagen und ab jetzt Augentropfen nehmen. Mittags machen wir alle ein Schläfchen und beim Aufwachen ist so viel Kram aus den Augen gelaufen und getrocknet, dass Bjarne sie nicht mehr öffnen kann. Nach dem zweiten Mal Tropfen schlägt das Medikament aber zum Glück an und es wird immer weniger Augenmatsch. 

Die Erkältung ist immer noch da, Jannes macht jetzt auch ein bisschen mit, ist aber noch sehr viel fitter.

Tag 20 - Schlaf, Schlaf und noch mehr Schlaf

Bjarne schläft. Wacht kurz auf, schläft weiter. Hustet und ist schlapp, fiebert ein bisschen und schläft noch mehr. Essen ist gerade doof, lieber trinken und mal ein klitzekleines bisschen naschen. OK, nicht schlimm, so lange er trinkt. Beim Arzt nichts Neues, Lunge frei, Auge gut soweit.

Tag 21 - jetzt aber mal lieber nach Wismar

Direkt wieder zum Arzt bzw erst mal Abschlussgespräch und -untersuchung. Beide Kinder sind so schlecht drauf, dass beide die Fähigkeit zu laufen verloren haben und ich sie entweder abwechselnd trage oder auch mal beide auf einmal. Beim Doc angekommen werde ich gefragt, ob ich nicht in einer Stunde wieder kommen kann. Nein, kann ich nicht! Ich habe keine Lust mehr, ich kann und mag nicht mehr. Ich muss beide abwechselnd tragen und hin und her laufen. Da warte ich lieber. 3 Minuten später sind wir dran... Die Ärztin ist etwas besorgt, holt eine andere dazu. Verdacht auf Lungenentzündung, wir sollen ins Krankenhaus. Na super, morgen sollte es doch nach Hause gehen. Ich bin fertig von den letzten Tagen (ein schlafendes, ein nölendes Kind und 2 Kinder, die nur getragen werden wollen...) und kurz vorm Heulen. Beide Jungs dürfen inhalieren und wir bekommen das Gerät mit aufs Zimmer, Jannes soll abends noch mal inhalieren. 

Schnell im Kindergarten die ganzen Basteleien abholen und verabschieden, kurz ins Zimmer, auf den Fahrer warten. Dann ab nach Wismar. Erstmal werde ich angeraunzt, warum ich denn das Fieber bisher nicht gesenkt hätte. Hm ja, also mein Wissenstand bis zu dem Zeitpunkt war halt: Fieber ist was Gutes bis zu nem bestimmten Zeitpunkt, eben eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers. Bjarne hatte nie Schmerzen, er hat einfach nur viel geschlafen und er hatte halt die Bindehautentzündung und eine Erkältung. Nee, man könne pauschal ab 38,5 senken, das hätte keinen Einfluss auf den Krankheitsverlauf. Hm ok, meinetwegen... 

Der Zwuggel bekommt einen Zugang in die Hand und will liegen. Jannes will natürlich auf den Arm. Es wird Blut abgenommen und wir sollen eine Stunde auf die Ergebnisse warten. Wir warten anderthalb Stunden auf einem zugigen Flur, beide Kinder schlafen auf meinem Schoß ein. Entzündungswerte sind erhöht aber noch ok, ja, es ist eine Lungenentzündung, hier, Ihr Antibiotikum und Nasentropfen, ja, sie dürfen gehen. Juhu, zurück ins Auto und zurück zur Klinik. Schnell packen (alles in den Koffer werfen, scheiß auf ordentlich). 

Wir essen Abendbrot im Zimmer (also ich esse, Jannes und Bjarne eher so wenig bis nix, trinken Apfelsaft), ich mache gerade das Inhalierding für den Kleinen fertig und will danach den Großen mit Medizin vollpumpem (ja, auch was zun Fiebersenken!), da fängt er an zu husten und würgen und spuckt Blut auf das hingehaltene Handtuch. Ich werde leicht hysterisch, flenne, schraube mich aber irgendwie wieder runter und rufe am Empfang an, dass ich einen Arzt brauche. Die Punze (Verzeihung...) ist etwas na ja, unfreundlich. Die erste Frage war schon mal, wieso wir überhaupt da wären, wir hätten doch im Krankenhaus bleiben sollen. Ähm nein. Sie wolle mal beim Arzt nachfragen und wenn sie da keinen erreicht eben nen Rettungswagen rufen. Ich fange halb an zu heulen und wimmere irgendwas wie "Ich wollte doch morgen nach Hause!", da wirds noch besser: 
"Na jetzt müssen Sie aber mal überlegen, was ist Ihnen wichtiger? Das Wohl Ihres Kinder oder was Sie wollen??" 
Vorsichtig... GANZ VORSICHTIG!!! Natürlich mein Kind, ändert aber nix daran, dass ich am liebsten jetzt sofort nach Hause möchte. Kurz danach ruft sie zurück, die Ärztin hätte zum RTW geraten, ich solle packen. Da wir eh eine Nacht bei der Omi Zwischenstop einlegen wollten, habe ich das schon. Klamotten für 1-2 Tage/Nächte liegen bereit und ich stopfe noch schnell Zahnbürsten und Ladekabel dazu.   

Toll war auch, dass uns Mittags im Krankenhaus schon gesagt wurde, dass sie keinen Platz für Jannes hätten. Das war natürlich auch ein Grund, weswegen ich nicht dorthin zurück wollte. Frau Punze meinte dazu, dass Jannes dann eben alleine zurück bleiben müsse. Never ever hätte ich das gemacht! Na gut, dann eben Bjarne alleine ins Krankenhaus. Und auch das: niemals!!! Alles fremd da und dann alleine? Nein. Dann hätte ich mich eben mit Jannes wieder in den Gang gesetzt, was weiß ich.

Der Rettungswagen ist da und einer der Sanis meint, dass Blut beim Husten oder Erbrechen sehr ungewöhnlich sei und dass es wohl eher aus der Nase oder so käme und eben in den Rachen gelaufen sei. Ja gut denke ich, dann guck das doch mal nach, dann können wir doch hier bleiben! Ja nee, jetzt gehts ins Krankenhaus. Mist. 
Es fehlt ein Kindersitz. Den leiht uns Frau Punze aber zum Glück. Jannes kommt auf die Trage, weil er der Kleinere ist es nur 2 Plätze zum Sitzen gibt. Mit Blaulicht düsen wir wieder nach Wismar, Bjarne schläft ein. Unterwegs whatsappe ich mit dem Mann und heule. Und nun geht die Punzigkeit weiter...

Die Ärztin hatte uns mittags schon gesehen und fragt so'n bisschen verdutzt, was wir jetzt hier wollten. Das wäre Nasenblut oder eben ein geplatztes Äderchen oder so. Verzeihung bitte, aber ich bin leider kein Arzt. Wenn ich ihr mal ne Kfz-Finanzierung berechnen soll, frag ich sie auch, wieso sie das nicht selber macht... Ich hatte schlicht und einfach Panik um mein Kind! Da war Blut, nicht Erbrochenes, Blut... Na egal. 
Befund wäre wie am Mittag, nicht schlechter, aber die Rückfahrt wolle sie den Jungs jetzt nicht mehr zumuten. Ob ich denn schon Medikamente gegeben und Fieber gesenkt hätte? Nein, wollte ich gerade. Ooooor, wieso denn das nicht? Ja ne stimmt, Blut wegwischen, erstmal alles rein in das Kind und dann Fragen stellen, mache ich dann beim nächsten Mal. Jetzt müsse sie uns ihr letztes Zimmer geben (uns die keins brauchen und der bösen Mutter, die kein Fieber senkt und voll ausrastet, wenn das Kind da mal so ein bisschen Blut rumspuckt. Die da eigentlich zur Kur ist ohne Angehörige in der Nähe, die da total verheult mit noch nem kranken Kleinkind auf dem Arm steht und selber auch erkältet ist wie sonstwas. Ja also nee, echt jetzt?) 

Das letzte Zimmer war in der Tat das letzte. Also gar nicht mal das Letzte! Es war nämlich eher so ein Notzimmer, in dem Gitterbetten und sowas zwischengelagert wurden. Es wurde gerade fleißig renoviert und das Zimmer war eben nicht belegt, musste für uns also fertig gemacht werden. Wir bekamen ein normales und ein Kinderbett, dazu ein Gitterbett für Jannes. Den lege ich aber erst mal in mein Bett, da er schon schreit, als er das Babybett sieht. Bjarne bekommt endlich sein Fiebersenkezeug und ein Antibiotikum. Dazu eine Sonde an den großen Zeh zur Überwachung der Sauerstoffsättigung. Die liegt bei 87%, was nicht gut ist. Er soll noch inhalieren und so kommen wir auf über 90%. Das dürfen wir jetzt alle 3 Stunden machen.

Die Nacht ist entsprechend super. Bjarne verschläft zum Glück alles, also auch das Inhalieren. Jannes lege ich in das Gitterbett und da bleibt er auch erst mal. Als er weint, hole ich ihn zu mir und da schläft er dann die restliche Zeit. Mein Handy stelle ich auf alle 3 Stunden wecken und halte dem Zwuggel das Nebeldings vors Gesicht. 

Tag 22 - nur noch da weg!

Morgens kommt die Ärztin und untersucht den Großen. Unverändert, also nicht verschlechtert. Wir dürfen gehen, unter einer Bedingung: wir inhalieren weiter! Also beginnt die Odyssee "Wir besorgen einen Pari Boy!" und das ist wirklich nicht so einfach. Ein Rezept könnten sie nicht ausstellen, vielleicht die anderen in der Kurklinik (konnten die aber auch nicht...). Egal, wir (meine Mutter und mein Bruder) finden ein vergleichbares Gerät für einen deutlich günstigeren Preis und ich zahl das Ding zur Not auch selber. Wir dürfen also gehen! JUHU!

Von der Klinik in Rerik wurde der Rücktransport organisiert und ich hatte extra betont, dass wir noch einen Sitz brauchen! Der Fahrer hatte natürlich keinen dabei und so musste Bjarne so fahren... da sieht man vielleicht noch mal, wie wichtig es mir war, da weg zu kommen. Normalerweise fahren wir Reboarder und wäre das hier passiert, hätte ich mich geweigert, da einzusteigen. Ganz davon ab, dass es verboten ist. 

Wir kommen heile an der verlassenen Mutter-Kind-Klinik an, alle anderen Mamas sind schon abgereist. Am Empfang eine Dame aus der Arztpraxis, in der wir uns laut Post-it un-be-dingt melden sollen. Joa, da is aber keiner, Pech! Sitz abgegeben und gemeckert, dass der Fahrer keine zweiten dabei hatte. Sie hätten die Info weiter gegeben, ok, glaub ich mal. Ich bekomme noch ein Formular, das ich ausfüllen soll, weil ich ja einen Tag länger als geplant geblieben bin. Wer nachrechnet merkt: wieso das denn, ist doch Abreisetag! 
Stimmt, aber das Zimmer hätte bis xxUhr geräumt sein müssen. Ich will das Ding ausfüllen, wenn wir den Rest rüber bringen, ich muss schließlich noch was packen und Bjarne muss noch mal inhalieren. Rüber zu unserem Zimmer (2 Kinder auf dem Arm, weil sich keiner von der Arzthelferin hat tragen lassen...), Gerumpel in den Koffer stopfen, einen Teil runter bringen (Kinder also alleine lassen, nicht schön!), wieder hoch und dann klopft es. Die Lady vom Empfang: "Ich hab Ihnen den Zettel hier doch schon mal vorbei gebracht, hier haben Sie ja mehr Ruhe zum Ausfüllen!" und weg war sie.
OK, Danke, ich füll ihn aus und denke noch so "Cool, dass die wegen €10 hier extra rüber gelaufen kommt..." Bjarne spielt Tablet, Jannes lehnt so halb am Bett und guckt TV. Ich laufe mehrere Male runter und wieder hoch, mache das Inhalierding fertig und lasse Bjarne Nebel einatmen. Dann beide Kinder und den letzten Schwung Sachen unter den Arm geklemmt und runter. Mit dem Auto vor die Tür und da alle restlichen Unterlagen hingelegt. "Ach ja, fand ich übrigens grad ein bisschen Scheiße! Wegen zehn Euro kommen Sie rüber, fragen aber nicht mal, ob ich Hilfe gebrauchen könnte. Tschüss!"

Und weg! 

Abends kommen wir bei der Omi an, inhalieren und können uns das erste Mal ein bisschen erholen. Kur zu Ende, Erholung weg, 3/3 krank. 

Inzwischen sind wir wieder zu Hause. Beim Papa. Schlafen in unserem Bett, essen unser Essen und waren bei unserem Kinderarzt (der sich gefragt hat, wieso die aus Wismar nicht mal bei ihm anrufen, um das mit dem Rezept abzuklären...). Bjarne geht es etwas besser, Sonntag gehen wir wieder zur Kontrolle, bis dahin nimmt er tapfer seine Medizin und inhaliert alle drei Stunden. Jannes ging es heute schlechter und er war schlapp und fiebrig. Und da ich ja jetzt schlau bin, habe ich ihm ein Zäpfchen gegeben... Den Orden bitte zu mir!
Wir fallen dann mal ins Bett, in drei Stunden klingelt nämlich mein Handy wieder! Gute Nacht und Danke fürs Lesen :-) 


Zuletzt aktualisiert am 09.12.2016

Der Wutz

Im Krankenhaus mit Kleinkind

19.8.15

Sooo, die Killergrippeviren haben uns nicht mehr im Griff und so komme ich auch endlich wieder zum Bloggen! Fange ich also mal mit dem blödesten Ereignis der letzten zwei Wochen an: unserem Krankenhausaufenthalt.

Aber mal ganz von Anfang an, los ging es nämlich eigentlich schon am Sonntag (02.08.). Die Jungs und ich lagen im Bett und waren gerade am einschlafen, als Jannes aufwacht. Schreiend! Und sich auch nicht mehr beruhigen ließ. Unser Tip ging in Richtung Nachtschreck oder eher Alptraum, ansprechbar war er nämlich, nur eben richtig schlecht drauf und am weinen. Nach ein paar Minuten war's aber wieder gut und er hat sich neben mir zusammengerollt und ist wieder eingeschlafen. 
Montag ähnlich. Jannes wacht auf und schreit, lässt sich schwer beruhigen, schläft dann aber doch wieder ein und den Rest der Nacht durch. 
Dienstag schon abends Geschrei, als er noch in seinem Bett lag und der Mann und ich unten auf dem Sofa saßen. Also schnell hoch ins Kinderzimmer und da rief er schon "Aua, aua, auaaaaaaaaaa!!!!!". OK, das war neu. Die Abende davor war's nur Rabäääh und weinen, jetzt aber mit Aua. Auf die Frage, wo es denn weh tut, antwortete er mit "Bauch" und zerrte an Hose und Pampers rum. Da das jetzt der dritte Abend war, es ihm offensichtlich nicht gut ging und das Ganze auch weit ab war von "Ich hab doof geträumt und weiß grad gar nicht, wo ich hier bin und es ist dunkel und doof und überhaupt", hat der Mann den Notarzt gerufen. Bis der da war habe ich schnell ein paar Sachen in die Tasche gestopft und mich angezogen, falls die ihn mitnehmen wollten. Als die beiden Herren dann aber in voller Montur bei uns im Wohnzimmer standen, war auch das Kind wieder ruhig und guckte mit großen Augen. "Vorführeffekt" dachten wir und der Arzt riet uns bei erneuten Schmerzen direkt ins Krankenhaus zu fahren, was anderes könnten sie auch nicht machen. Hm ja, ich fahr ja nich gerne mit schreiendem Kleinkind neben mir, aber gut, wir gingen ja erstmal davon aus, dass jetzt alles wieder gut ist. 

Mittwoch Abend, die Jungs liegen im Bett, wir machen es uns gerade gemütlich. Den ganzen Tag ging's dem Wutz blendend und nix mit Aua Bauch oder überhaupt, völlig unauffällig. Wir sitzen noch nicht ganz, da kreischt es von oben plus "Auauauauaaaaaaaaa" und "Baaaaaaaaaaaaauuuuuuuuch!". Wutz geholt, Tasche geschnappt, ins Auto und los zum Kinderkrankenhaus. Im Auto ging es Jannes zwischendurch immer wieder gut, aber Aua-Bauch kam auch ein paar mal. Endlich angekommen war mal wieder eine "Mir geht's super, was machen wir hier? Spielen? Oh, ein Feuerwehrauto!"-Phase und ich war schon am überlegen, ob ich wieder fahren soll. Dann kam aber wieder der Wechsel auf Aua-Bauch und wir blieben. Bei der Untersuchung wieder das blühende Leben, nur etwas müde und misstrauisch. Erzählt, was so los war, wie er sich verhalten hat, dass er eben auf dem Flur auch noch Schmerzen hatte und und und. Bauch abtasten, Stirn kraus ziehen, Verdacht auf Invagination und zwei Möglichkeiten: wir fahren nach Hause und kommen SOFORT wieder wenn er Schmerzen hat. Oder: wir bleiben zur Beobachtung über Nacht. Wir blieben.

Wutz im KKH
Der Wutz mit Zugang in der Hand. Farblich passend zu den Schuhen ;-)

Zuerst ging es dann mal auf die Kleinkinderstation zum Ultraschall. Zwei Stellen fand der Arzt auffällig und hat die Bilder für die Oberärztin ausgedruckt. Akut war aber nichts feststellbar und der Wutz wurde noch in den Finger gepiekst. Nicht schön, aber er hat das alles prima gemacht und erst beim Pflaster aufkleben "Aua" gesagt. Danach durften wir unser Zimmer beziehen. Hier lag schon ein anderer kleiner Krümel und da es inzwischen auch schon halb zehn oder so war, haben wir unser Bett bezogen (jaha, selber... schickes Klappbett für die Mutti, Kinderknast für Jannes). Irgendwie war mir ja schon klar, dass der Wutz nicht in dem Kinderbett schlafen würde und zum Glück stand mein Bett auch direkt an der Wand, so dass ich ihn einfach mit auf die 90cm genommen habe und wir eng angekuschelt eingeschlafen sind. Also er, ich nicht. Ich habe der Terror-Spieluhr mit Vogelgezwitscher und Meeresrauschen des anderen Kindes gelauscht, das in dieser Nacht auch noch furchtbar schlecht geschlafen hat und deswegen gefühlte 500 mal in den Genuss der Berieselungsakkustik kam. 

Wer sich noch an vorletzte Woche erinnern kann: es war warm! Sehr warm und in unserem Zimmer war ein Fenster kaputt. Hurra! Wir schwitzten also bis zum nächsten Morgen und warteten dann auf die Oberärztin. Bis die kam sollte Jannes nichts essen oder trinken. Na super, erklärt das mal so nem kleinen Stöpsel. Irgendwann kam sie dann gefolgt von nem ganzen Trupp anderer Ärzte. Die wollten auch mal gucken... Auffällig war nichts bis auf eine Schwellung am Übergang von Dünn- zu Dickdarm und an der Stelle flutscht bei einer Invagination wohl auch gerne das eine Stück Darm in das andere hinein. Ob nun wirklich eine vorgelegen hatte, ließ sich aber nicht feststellen, man kann das im Ultraschall nämlich wohl auch nur dann sehen, wenn der Darm gerade umgestülpt ist. "Prima", dachte ich, "dann können wir sicher wieder nach Hause!" Aber Pustekuchen... "2-3 Tage müssen Sie noch bleiben!"
Nachdem ich nachts schon so ein bisschen in die Halsbeuge vom Wutz geflennt hatte, ging die Heulerei jetzt direkt weiter. 3 Tage Krankenhaus... krankes Kind... vielleicht doch was Schlimmes... es ist warm... ich hab viel zu wenig geschlafen... ich will nach Hause! Sehr schön so vor der kompletten Ärztemannschaft. Aber gut, ging auch schnell wieder vorbei und ich hatte mich dann auch mit dem Gedanken abgefunden.

Wutz im KKH
Krankenhausessen. Jannes hat den Salat drüber geschüttet, war trotzdem nicht so lecker

Für den Wutz hatte ich sogar noch Wechselsachen eingesteckt, für mich aber nicht. Für den Wutz hätte ich allerdings auch alles auf der Kinderstation bekommen, für mich nicht! Also Katzenwäsche und den Mann ins Krankenhaus bestellen. Da er mit dem Bus fahren musste, war das aber gar nicht so einfach. Nachdem er den Zwuggel aus dem Kindergarten geholt hatte ging also seine Fahrt quer durch Gladbach los. Anderthalb Stunden für eine Strecke, die man mit dem Auto in ca 15 Minuten schafft. Damit die beiden die gleiche Fahrt nicht noch mal machen müssen, sind wir illegaler weise aus dem Krankenhaus abgehauen und ich hab die beiden schnell nach Hause gebracht, meine Tasche gepackt und bin mit dem Wutz zürück gefahren. Im Auto hat Jannes sich noch mal zum Haus umgedreht und "Tüss Papa, bäter!" (...bis später) gesagt und gewunken... da war mir dann direkt wieder nach heulen! Zurück zum Krankenhaus gedüst und zum Glück hatte uns noch niemand vermisst ;-) Pünktlich zum Abendbrot waren wir wieder da und da der Wutz vorher auch noch ein bisschen Durchfall hatte, waren wir aussätzig ziemlich eingeschränkt und durften nicht so ohne weiteres über die Station laufen. Vorteil: Zimmerservice und Essen am Bett. Nachteil: wir konnten die Brötchen etc. nicht selber aussuchen und ich durfte jedes Mal einen sexy grünen Kittel überwerfen, wenn ich eine Flasche Wasser oder sonstwas holen wollte. Der Wutz durfte schon mal gleich gar nicht rumrennen, was er natürlich ziemlich blöd fand. Die schöne Spielecke konnten wir also nicht nutzen und waren daher die meiste Zeit im Park unterwegs.

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag fing der Wutz dann irgendwann an zu schreien. Er war aufgewacht, hatte vielleicht schlecht geträumt, wusste beim Aufwachen nicht, wo er ist oder was auch immer, auf jeden Fall kein Aua-Bauch. Eine Schwester kam rein und meinte aber, sie würde jetzt trotzdem den Doc rufen, damit er mal schnell guckt, ob im Ultraschall etwas zu sehen ist. Gesagt getan, rüber ins Untersuchungszimmer und geschallt. Bravstes Kind der Welt ließ alles über sich ergehen und war dabei auch schon wieder ganz ruhig. Der Arzt sah keine Umstülpung, wir gingen wieder schlafen. Am Morgen bei der Visite hieß es dann ganz unverhofft: Sie dürfen nach Hause! Oh mein Gott war ich erleichtert!!! Dass ich eine halbe Stunde vorher fünf Euro für den W-Lan-Zugang bezahlt hatte, war mir dann auch egal. Habe ich dann an meine Zimmernachbarin vererbt, die leider noch nicht gehen durfte. Alle Sachen in den Rucksack gestopft und auf unsere Entlassungspapiere gewartet, ab ins Auto und NACH HAUSE!!!

Wutz im KKH
Dem Jannes stand mein Kittel viel besser! 

Seit dem war nichts mehr. Kein Auwachen und Schreien (ok, gab's schon, aber er ließ sich direkt beruhigen und hatte auch keine Schmerzen). Der Durchfall ging auch weg und wir drücken uns einfach mal die Daumen, dass da auch nichts mehr nach kommt!
In den zwei Tagen, die wir so intensiv aufeinandergehockt haben, hat er sprachlich einen wahnsinnigen Sprung gemacht finde ich. 2-Wort-Sätze kommen jetzt andauernd und er plappert richtig lange Wörter schon ziemlich richtig nach. Allerdings ist er auch sehr viel anhänglicher gewesen direkt danach. Einschlafen in seinem Bett? Keine Chance! Mittagsschlaf im eigenen Bett? Also bitte... NEIN!" Seit Sonntag Abend hat aber auch das Einschlafen im Kinderzimmer wieder geklappt und das mit dem Mittagsschlaf bekommen wir auch noch hin!
Auf jeden Fall sind wir erst mal einfach nur wahnsinnig erleichtert, dass es nichts Schlimmes war und dass er nicht operiert werden muss! Und dass er so prima bei allem mitgemacht hat! Da bin ich ja schon ein kleines bisschen stolz auf den Kleinen. Und was am meisten genervt hat: obwohl man nichts zu tun hat, kann man nichts unternehmen. Man ist den ganzen Tag irgendwie nur mit Warten beschäftigt. Warten auf's Frühstück, auf die Visite, auf den Arzt, auf die Putzfrau, damit man sein Bett wieder auseinanderklappen kann, auf's Mittagessen, auf den Besuch, auf's Abendbrot. Mal eben schnell runter in den Park? Nee, die Visite kommt gleich (kam nach knapp 2 Stunden btw...). Das müssen wir bitte so schnell nicht wiederholen!

Zuletzt aktualisiert am 19.08.2015

Alltag

Erstens kommt es anders...

12.8.15

…und zweitens, na ja, kennt man ja.
Eigentlich hätten hier wenigstens folgende Postings erscheinen sollen:

  • 38 Monate Zwuggel
  • 23 Monate Wutz 
  • So war der Kindergartenstart
  • Schlecht einschlafender Wutz, Folge 537
Aber: wir waren und sind (mal wieder) krank. Der Wutz sogar mit Krankenhausaufentahlt (keine Sorge. im Moment ist alles wieder gut!). Und entweder hat der Zwuggel direkt die erste Grippe aus dem Kindergarten angeschleppt, oder der Wutz und ich haben sie aus dem Krankenhaus mitgebracht. Auf jeden Fall haben alle Schnupfennasen und husten wie bekloppt, außer der Papa. Kennt ihr diese Farbauffangtücher, die man mit in die Waschmaschine stopft? Ich komm mir manchmal so vor, als hätte ich in dieser Familie eine ähnliche Funktion. Wo die anderen nur ein bisschen erkältet sind, liege ich direkt flach mit dröhnendem Kopf und Fieber. Juhu! 

Wenn's bergauf geht, geht's auch hier weiter! Versprochen :-) 


Krankenhauskittel-Gespenster-Wutz
Krankenhauskittel-Gespenster-Wutz 

Zuletzt aktualisiert am 12.08.2015.

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