Der Zwuggel

Zwuggel spricht, August 2015

31.8.15

Wir spielen "Ich sehe was, was Du nicht siehst", der Zwuggel hat das Prinzip aber noch nicht so ganz verstanden ^^
"Ich sehe was, was Du nicht siehst... hmmmmmmm... und das ist... Dein Teller!"
- Äh, vielleicht mein Teller?
"Genaaaauuuuu!"


Wir toben auf dem Bett und Bjarne langt mir aus Versehen eine... danach wirft er Kissen auf mich drauf.
"Jetzt wird das gleich besser. Mach Dir nix draus!"


Wir toben immer noch auf dem Bett, der Zwuggel rutscht halb zwischen die Matratzen, ich ziehe ihn wieder raus.
"Du hast mir das Leben gerettet!"


Jannes will auch mal den Toilettensitz testen und sitzt auf dem Klo. Bjarne und ich auf dem Rand der Dusche.
Bjarne: "Wir sind schon sehr gespannt!"


Wir gehen spazieren. Die Kinder sind abwechselnd lauffaul und wollen auf den Arm.
Ich: Wieso seid ihr eigentlich so faul?
Bjarne: Na,...... das ist eben so!


Der Zwuggel
Mein Zwuggel ♥



Zuletzt aktualisiert am 31.08.2015

#bloggerfuerfluechtlinge

Weggucken is nich!!! #bloggerfürflüchtlinge

27.8.15

Wer Nachrichten guckt, Zeitung liest oder in den sozialen Netzwerken unterwegs ist, der weiß, was gerade los ist: viele Menschen kommen nach Deutschland, weil sie in ihrem Land nicht mehr leben können, denn dort herrscht Krieg, Diktatur, Terror. 
Was sonst noch los ist: viele Menschen in Deutschland haben etwas dagegen, dass diese Menschen hierher kommen! Sie haben Angst, was zu einem gewissen Grad sogar noch verständlich ist, aber statt zu hinterfragen, zu recherchieren und sich zu informieren, nennen sie sich "besorgte Bürger" und werfen Steine, zünden Flüchtlingsunterkünfte an und schreien Parolen. 

"Ich bin nicht rechts/kein Nazi, aber..." liest man gerade wieder viel zu oft. Halbwissen wird verbreitet, es wird sich aufgeregt, dass "Die" nen Fernseher haben und man selber ewig auf seine neue Plasma-Glotze sparen musste. Dass sich alle nur noch um "Die" kümmern und keiner sich für die Armen in Deutschland interessiert, für unsere Kinder, dass "Denen" alles hinterher geworfen wird und für uns nix mehr übrig bleibt. 

Glatz ca 1920, via
Auch meine Mutter ist geflüchtet, aus Glatz, das heute Klodzko heißt und zu Polen gehört. Niederschlesien laut Wikipedia. Ich wäre also heute nicht hier, wenn sie damals nicht mit ihren Eltern und Geschwistern nach Leipzig hätte fliehen können. 
Wer noch Verwandtschaft aus dieser Generation (bzw. der davor) hat und da mal nachfragt, wie denn zu dieser Zeit deren Gesinnung gewesen ist, dann hat den Mann mit dem Schnauzbart natürlich niemand gewählt. Komisch oder? Und damit ich meinen Jungs später nicht sagen muss "Ja nee, also ich hatte ja nie was gegen die Flüchtlinge, aber na ja, gemacht hab ich auch nix, wir hatten ja selber nicht so viel Kohle und was hätte ich denn auch machen sollen, ich musste ja arbeiten und konnte da nicht helfen gehen oder so..." mache ich jetzt was! 
Um ehrenamtlich mitzuhelfen fehlt mir tatsächlich die Zeit und auch der Mann kann sich nicht zwei Kleinkinder unter den Arm klemmen und beim Spendenverteilen oder bei der Essensausgabe helfen, aber wir können selbst spenden. Geld, Kleidung, Gegenstände wie Kinderwagen, Windeln oder vielleicht auch Möbel, je nachdem, was gerade gebraucht wird. 

Zu klein gewordene Schuhe haben wir schon abgegeben und zu klein gewordene Kinderklamotten verstauben zur Zeit noch in Kartons. Und es gibt Leute, die diese nun mal gebrauchen können und die sollen sie auch bekommen. 
Wenn ihr wissen wollt, wo ihr solche Sachspenden abgeben könnt, dann schaut mal hier nach "Wie kann ich helfen?"
Konkret für Mönchengladbach findet ihr auf "Asyl in Mönchengladbach" die richtigen Ansprechpartner und Anlaufstellen. 

bloggerfuerflüchtlinge


Eine ganz tolle Sache, der auch ich mich gerne angeschlossen habe, ist die Initiative "Blogger für Flüchtlinge". Durch diese Aktion sind in den letzten Tagen schon über € 20.000 zusammengekommen, die an Flüchtlingsprojekte gespendet werden sollen, Wahnsinn!!! Wer auch spenden möchte, kann einfach da rechts in der Sidebar auf "Jetzt spenden" klicken, wer mobil unterwegs ist, klickt einfach hier auf den Link zur Spendenaktion.

Wer selber bloggt (oder youtubt, instagramt, auf Facebook sehr aktiv ist...), soll gerne mitmachen! Teilt den Link, kommt in die Facebook-Gruppe, ladet eure Freunde ein! Es kann nicht sein, dass es immer nur Negativmeldungen in die Schlagzeilen und auf Seite 1 der Zeitungen schaffen!

Ich kann und will mir nicht vorstellen, wie es wäre, mit 2 Kleinkindern und vielleicht einem einzigen kleinen Rucksack, in den ich ein paar Dinge gestopft habe, Tage und Wochen unterwegs zu sein. Horrende Summen an Schlepper zahlen zu müssen (denn ich darf ja nicht einfach so einreisen wie ein Tourist), damit ich in einer Nussschale über das Mittelmeer geschippert werde. Von Teilen meiner Familie (oder allen...) getrennt zu werden, nicht zu wissen, wo und ob ich überhaupt irgendwo ankomme. Kein Essen, kein Trinken, auch nicht für die Kinder oder eben von allem zu wenig. Nein, das möchte ich nicht! Und vor allem möchte ich nicht, dass diejenigen, die diesen Horror-Trip dann doch überstanden haben, die in Deutschland ankommen und auf Hilfe hoffen und auf diese angewiesen sind, dann so behandelt werden, wie es in Freital und anderswo passiert ist.
Meine Kinder haben den Luxus, sich keine Sorgen darüber machen zu müssen, ob sie einen Platz zum Schlafen und am nächsten Tag genug zu Essen haben und diese Sorgen sollte sich kein einziges Kind und kein einziger Mensch überhaupt machen müssen! 

Wer blöd findet, dass ich mich beteilige, dass ich gespendet habe, dass mir die Flüchtlinge willkommen sind und dass ich hoffe, dass sie hier endlich den ersehnten Frieden finden können, der möge bitte auf "Gefällt mir nicht mehr" klicken und hier nicht mehr mitlesen.  
Alle anderen: macht mit!
Spendet Klamotten! Die Jeans in Größe 38 von vor 5 Jahren passt wahrscheinlich eh nie wieder und falls doch: wir können uns ne neue kaufen, andere eben nicht!
Spendet Spielzeug, denn gerade für die ganz Kleinen, die noch überhaupt gar nicht verstehen, was da gerade passiert und wieso sie jetzt kein eigenes Zimmer und kein Bett mehr haben, sollte doch alles so einfach und schön, wie möglich gemacht werden!
Spendet Geld! Es müssen keine € 500 sein, die habe ich auch nicht übrig, aber wenn jeder auch nur nen 5er springen lässt, macht das in der Masse einen wahnsinnig großen Betrag aus! Also los, mitmachen! 


Zuletzt aktualisiert am 27.08.2015

Autonomiephase

TyrannoZwuggel Rex

21.8.15

Seit dem 04.08. ist der Zwuggel ein großer Junge, sprich: ein Kindergartenkind.
Die Eingewöhnung lief super, so dass der Papa schon am dritten Tag wieder nach Hause geschickt wurde. Juhu dachten wir, das ist klappt ja prima!
Dann kamen der Kleine und ich ins Krankenhaus und ob es da jetzt einen Zusammenhang gibt oder nicht... ab da lief es irgendwie dann doch nicht mehr so super. Angefangen hat es einen Nachmittag beim Abholen, Bjarne wollte keine Schuhe anziehen. OK, also barfuß nach Hause, ist ja nicht schlimm im Sommer. Am nächsten Nachmittag wollte er noch im Kindergarten bleiben (was an sich ja ein gutes Zeichen ist) und hat den ganzen Weg nach Hause gemeckert und abwechselnd geweint. Am nächsten Tag wollte er dann morgens nicht hin.

Kindergartenkind
Der erste Tag im Kindergarten, da war noch alles super!
Die Woche drauf habe ich ihn dann mal hingebracht und abgeholt und das lief dann so gar nicht mehr. Morgens festklammern und weinen, geh nich Mama, bleib hier... Nachmittags wegrennen und verstecken, ich will hier bleiben, geh weg Mama! 
Generell kann man es ihm gerade nie recht machen. Wirklich nie! Ist man draußen, soll man rein kommen. Kommt man dann rein, wird man angebrüllt, man solle wieder raus gehen. Sind wir oben und spielen, will er runter. Geht man dann runter, will er hoch. Kann er abends nicht einschlafen und ruft nach mir, werde ich weggeschickt, sobald ich noch mal ins Kinderzimmer gucke. Auch beim Autofahren oder Spazieren gehen... "Da lang, nein da, nein daaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, ich will da lang, nur ein mal!!!" Beim Einkaufen "Ich will nach Hause!", auf dem Nachhauseweg "Ich will zu Penny!". 

Was ist das bitte für eine Phase? Eine "Ich-will-verdammte-Hacke-einfach-meinen-Kopf-durchsetzen-Phase"? Oder "Ich-will-grundsätzlich-das-Gegenteil"? Oder "Ich-habe-selber-keine-Ahnung-was-ich-will-und-deswegen-finde-ich-einfach-alles-doof"! Mit großer Wahrscheinlichkeit isses halt einfach nur das, eine Phase, durch die wir durch müssen, aber es ist so verdammt anstrengend! Jannes plappert ja gerne alles nach und fängt jetzt auch schon an, uns mit einem "Weg, weg! Du!" durch die Gegend zu kommandieren und das alles ist echt nicht schön. 

Irgendjemand hat mein Kind kaputt gemacht und ich will das nicht. Ich will keine Machtkämpfe und kein Gestreite darüber, dass er sich doch bitte BITTE anziehen lässt, Zähne putzt, im Supermarkt nicht schmollend bei irgendeinem Regal sitzen bleibt und vor allem will ich, dass er weiß, dass wir immer für ihn da sind, ihn jeden Tag auch wieder aus dem Kindergarten abholen und er jede Nacht bei mir im Bett schlafen darf so lange er will. So ein bisschen Trennungsangst spielt nämlich in diese ganze Kindergartengeschichte auch noch mit rein denke ich. 
Beide Jungs haben im Vergleich zu anderen Kindern verdammt viele Freiheiten, wir versuchen beide zur Selbständigkeit zu erziehen und lassen ihnen viel freien Willen und wenig "Weil ich das sage!". Das wissen sie natürlich nicht, weil ihnen der Vergleich fehlt, aber manchmal glaube ich, autoritär erzogene Kinder sind umgänglicher, weil sie sich eben schneller fügen. Aber auch das will ich nicht! An sich bin ich froh und stolz, wenn mein Kind eine eigene Meinung hat, die es auch vertritt, aber dass manche Sachen eben einfach sein müssen (wie z.B. Zähne putzen, dass ich morgens zur Arbeit muss, dass man im Winter draußen nicht barfuß laufen sollte...), das muss doch auch irgendwie in die kleinen Köpfe reingehen. 

Tyrannozwuggel
Geh weg, bleib hier, mach dies, nein das!
Wer jetzt den ultimativen Tip für mich hat: immer her damit! Oder Bücher! Ob für mich oder für den Zwuggel zum Vorlesen, total egal, aber irgendwas will ich gerne ändern oder einfach diese komische Phase etwas verkürzen. Für Bjarne isses nämlich mit Sicherheit auch ziemlich anstrengend und diese andauernde Gegeneinanderreiberei tut nämlich genau das, uns aufreiben. Und wisster, was er morgen sagen wird, wenn wir verkünden, dass Wochenende ist und er deswegen zu Hause bleiben kann? "Ich will aba in den Kinnagaaten!" Gnaaaaa! 


Zuletzt aktualisiert am 21.08.2015

Der Wutz

Im Krankenhaus mit Kleinkind

19.8.15

Sooo, die Killergrippeviren haben uns nicht mehr im Griff und so komme ich auch endlich wieder zum Bloggen! Fange ich also mal mit dem blödesten Ereignis der letzten zwei Wochen an: unserem Krankenhausaufenthalt.

Aber mal ganz von Anfang an, los ging es nämlich eigentlich schon am Sonntag (02.08.). Die Jungs und ich lagen im Bett und waren gerade am einschlafen, als Jannes aufwacht. Schreiend! Und sich auch nicht mehr beruhigen ließ. Unser Tip ging in Richtung Nachtschreck oder eher Alptraum, ansprechbar war er nämlich, nur eben richtig schlecht drauf und am weinen. Nach ein paar Minuten war's aber wieder gut und er hat sich neben mir zusammengerollt und ist wieder eingeschlafen. 
Montag ähnlich. Jannes wacht auf und schreit, lässt sich schwer beruhigen, schläft dann aber doch wieder ein und den Rest der Nacht durch. 
Dienstag schon abends Geschrei, als er noch in seinem Bett lag und der Mann und ich unten auf dem Sofa saßen. Also schnell hoch ins Kinderzimmer und da rief er schon "Aua, aua, auaaaaaaaaaa!!!!!". OK, das war neu. Die Abende davor war's nur Rabäääh und weinen, jetzt aber mit Aua. Auf die Frage, wo es denn weh tut, antwortete er mit "Bauch" und zerrte an Hose und Pampers rum. Da das jetzt der dritte Abend war, es ihm offensichtlich nicht gut ging und das Ganze auch weit ab war von "Ich hab doof geträumt und weiß grad gar nicht, wo ich hier bin und es ist dunkel und doof und überhaupt", hat der Mann den Notarzt gerufen. Bis der da war habe ich schnell ein paar Sachen in die Tasche gestopft und mich angezogen, falls die ihn mitnehmen wollten. Als die beiden Herren dann aber in voller Montur bei uns im Wohnzimmer standen, war auch das Kind wieder ruhig und guckte mit großen Augen. "Vorführeffekt" dachten wir und der Arzt riet uns bei erneuten Schmerzen direkt ins Krankenhaus zu fahren, was anderes könnten sie auch nicht machen. Hm ja, ich fahr ja nich gerne mit schreiendem Kleinkind neben mir, aber gut, wir gingen ja erstmal davon aus, dass jetzt alles wieder gut ist. 

Mittwoch Abend, die Jungs liegen im Bett, wir machen es uns gerade gemütlich. Den ganzen Tag ging's dem Wutz blendend und nix mit Aua Bauch oder überhaupt, völlig unauffällig. Wir sitzen noch nicht ganz, da kreischt es von oben plus "Auauauauaaaaaaaaa" und "Baaaaaaaaaaaaauuuuuuuuch!". Wutz geholt, Tasche geschnappt, ins Auto und los zum Kinderkrankenhaus. Im Auto ging es Jannes zwischendurch immer wieder gut, aber Aua-Bauch kam auch ein paar mal. Endlich angekommen war mal wieder eine "Mir geht's super, was machen wir hier? Spielen? Oh, ein Feuerwehrauto!"-Phase und ich war schon am überlegen, ob ich wieder fahren soll. Dann kam aber wieder der Wechsel auf Aua-Bauch und wir blieben. Bei der Untersuchung wieder das blühende Leben, nur etwas müde und misstrauisch. Erzählt, was so los war, wie er sich verhalten hat, dass er eben auf dem Flur auch noch Schmerzen hatte und und und. Bauch abtasten, Stirn kraus ziehen, Verdacht auf Invagination und zwei Möglichkeiten: wir fahren nach Hause und kommen SOFORT wieder wenn er Schmerzen hat. Oder: wir bleiben zur Beobachtung über Nacht. Wir blieben.

Wutz im KKH
Der Wutz mit Zugang in der Hand. Farblich passend zu den Schuhen ;-)

Zuerst ging es dann mal auf die Kleinkinderstation zum Ultraschall. Zwei Stellen fand der Arzt auffällig und hat die Bilder für die Oberärztin ausgedruckt. Akut war aber nichts feststellbar und der Wutz wurde noch in den Finger gepiekst. Nicht schön, aber er hat das alles prima gemacht und erst beim Pflaster aufkleben "Aua" gesagt. Danach durften wir unser Zimmer beziehen. Hier lag schon ein anderer kleiner Krümel und da es inzwischen auch schon halb zehn oder so war, haben wir unser Bett bezogen (jaha, selber... schickes Klappbett für die Mutti, Kinderknast für Jannes). Irgendwie war mir ja schon klar, dass der Wutz nicht in dem Kinderbett schlafen würde und zum Glück stand mein Bett auch direkt an der Wand, so dass ich ihn einfach mit auf die 90cm genommen habe und wir eng angekuschelt eingeschlafen sind. Also er, ich nicht. Ich habe der Terror-Spieluhr mit Vogelgezwitscher und Meeresrauschen des anderen Kindes gelauscht, das in dieser Nacht auch noch furchtbar schlecht geschlafen hat und deswegen gefühlte 500 mal in den Genuss der Berieselungsakkustik kam. 

Wer sich noch an vorletzte Woche erinnern kann: es war warm! Sehr warm und in unserem Zimmer war ein Fenster kaputt. Hurra! Wir schwitzten also bis zum nächsten Morgen und warteten dann auf die Oberärztin. Bis die kam sollte Jannes nichts essen oder trinken. Na super, erklärt das mal so nem kleinen Stöpsel. Irgendwann kam sie dann gefolgt von nem ganzen Trupp anderer Ärzte. Die wollten auch mal gucken... Auffällig war nichts bis auf eine Schwellung am Übergang von Dünn- zu Dickdarm und an der Stelle flutscht bei einer Invagination wohl auch gerne das eine Stück Darm in das andere hinein. Ob nun wirklich eine vorgelegen hatte, ließ sich aber nicht feststellen, man kann das im Ultraschall nämlich wohl auch nur dann sehen, wenn der Darm gerade umgestülpt ist. "Prima", dachte ich, "dann können wir sicher wieder nach Hause!" Aber Pustekuchen... "2-3 Tage müssen Sie noch bleiben!"
Nachdem ich nachts schon so ein bisschen in die Halsbeuge vom Wutz geflennt hatte, ging die Heulerei jetzt direkt weiter. 3 Tage Krankenhaus... krankes Kind... vielleicht doch was Schlimmes... es ist warm... ich hab viel zu wenig geschlafen... ich will nach Hause! Sehr schön so vor der kompletten Ärztemannschaft. Aber gut, ging auch schnell wieder vorbei und ich hatte mich dann auch mit dem Gedanken abgefunden.

Wutz im KKH
Krankenhausessen. Jannes hat den Salat drüber geschüttet, war trotzdem nicht so lecker

Für den Wutz hatte ich sogar noch Wechselsachen eingesteckt, für mich aber nicht. Für den Wutz hätte ich allerdings auch alles auf der Kinderstation bekommen, für mich nicht! Also Katzenwäsche und den Mann ins Krankenhaus bestellen. Da er mit dem Bus fahren musste, war das aber gar nicht so einfach. Nachdem er den Zwuggel aus dem Kindergarten geholt hatte ging also seine Fahrt quer durch Gladbach los. Anderthalb Stunden für eine Strecke, die man mit dem Auto in ca 15 Minuten schafft. Damit die beiden die gleiche Fahrt nicht noch mal machen müssen, sind wir illegaler weise aus dem Krankenhaus abgehauen und ich hab die beiden schnell nach Hause gebracht, meine Tasche gepackt und bin mit dem Wutz zürück gefahren. Im Auto hat Jannes sich noch mal zum Haus umgedreht und "Tüss Papa, bäter!" (...bis später) gesagt und gewunken... da war mir dann direkt wieder nach heulen! Zurück zum Krankenhaus gedüst und zum Glück hatte uns noch niemand vermisst ;-) Pünktlich zum Abendbrot waren wir wieder da und da der Wutz vorher auch noch ein bisschen Durchfall hatte, waren wir aussätzig ziemlich eingeschränkt und durften nicht so ohne weiteres über die Station laufen. Vorteil: Zimmerservice und Essen am Bett. Nachteil: wir konnten die Brötchen etc. nicht selber aussuchen und ich durfte jedes Mal einen sexy grünen Kittel überwerfen, wenn ich eine Flasche Wasser oder sonstwas holen wollte. Der Wutz durfte schon mal gleich gar nicht rumrennen, was er natürlich ziemlich blöd fand. Die schöne Spielecke konnten wir also nicht nutzen und waren daher die meiste Zeit im Park unterwegs.

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag fing der Wutz dann irgendwann an zu schreien. Er war aufgewacht, hatte vielleicht schlecht geträumt, wusste beim Aufwachen nicht, wo er ist oder was auch immer, auf jeden Fall kein Aua-Bauch. Eine Schwester kam rein und meinte aber, sie würde jetzt trotzdem den Doc rufen, damit er mal schnell guckt, ob im Ultraschall etwas zu sehen ist. Gesagt getan, rüber ins Untersuchungszimmer und geschallt. Bravstes Kind der Welt ließ alles über sich ergehen und war dabei auch schon wieder ganz ruhig. Der Arzt sah keine Umstülpung, wir gingen wieder schlafen. Am Morgen bei der Visite hieß es dann ganz unverhofft: Sie dürfen nach Hause! Oh mein Gott war ich erleichtert!!! Dass ich eine halbe Stunde vorher fünf Euro für den W-Lan-Zugang bezahlt hatte, war mir dann auch egal. Habe ich dann an meine Zimmernachbarin vererbt, die leider noch nicht gehen durfte. Alle Sachen in den Rucksack gestopft und auf unsere Entlassungspapiere gewartet, ab ins Auto und NACH HAUSE!!!

Wutz im KKH
Dem Jannes stand mein Kittel viel besser! 

Seit dem war nichts mehr. Kein Auwachen und Schreien (ok, gab's schon, aber er ließ sich direkt beruhigen und hatte auch keine Schmerzen). Der Durchfall ging auch weg und wir drücken uns einfach mal die Daumen, dass da auch nichts mehr nach kommt!
In den zwei Tagen, die wir so intensiv aufeinandergehockt haben, hat er sprachlich einen wahnsinnigen Sprung gemacht finde ich. 2-Wort-Sätze kommen jetzt andauernd und er plappert richtig lange Wörter schon ziemlich richtig nach. Allerdings ist er auch sehr viel anhänglicher gewesen direkt danach. Einschlafen in seinem Bett? Keine Chance! Mittagsschlaf im eigenen Bett? Also bitte... NEIN!" Seit Sonntag Abend hat aber auch das Einschlafen im Kinderzimmer wieder geklappt und das mit dem Mittagsschlaf bekommen wir auch noch hin!
Auf jeden Fall sind wir erst mal einfach nur wahnsinnig erleichtert, dass es nichts Schlimmes war und dass er nicht operiert werden muss! Und dass er so prima bei allem mitgemacht hat! Da bin ich ja schon ein kleines bisschen stolz auf den Kleinen. Und was am meisten genervt hat: obwohl man nichts zu tun hat, kann man nichts unternehmen. Man ist den ganzen Tag irgendwie nur mit Warten beschäftigt. Warten auf's Frühstück, auf die Visite, auf den Arzt, auf die Putzfrau, damit man sein Bett wieder auseinanderklappen kann, auf's Mittagessen, auf den Besuch, auf's Abendbrot. Mal eben schnell runter in den Park? Nee, die Visite kommt gleich (kam nach knapp 2 Stunden btw...). Das müssen wir bitte so schnell nicht wiederholen!

Zuletzt aktualisiert am 19.08.2015

Alltag

Erstens kommt es anders...

12.8.15

…und zweitens, na ja, kennt man ja.
Eigentlich hätten hier wenigstens folgende Postings erscheinen sollen:

  • 38 Monate Zwuggel
  • 23 Monate Wutz 
  • So war der Kindergartenstart
  • Schlecht einschlafender Wutz, Folge 537
Aber: wir waren und sind (mal wieder) krank. Der Wutz sogar mit Krankenhausaufentahlt (keine Sorge. im Moment ist alles wieder gut!). Und entweder hat der Zwuggel direkt die erste Grippe aus dem Kindergarten angeschleppt, oder der Wutz und ich haben sie aus dem Krankenhaus mitgebracht. Auf jeden Fall haben alle Schnupfennasen und husten wie bekloppt, außer der Papa. Kennt ihr diese Farbauffangtücher, die man mit in die Waschmaschine stopft? Ich komm mir manchmal so vor, als hätte ich in dieser Familie eine ähnliche Funktion. Wo die anderen nur ein bisschen erkältet sind, liege ich direkt flach mit dröhnendem Kopf und Fieber. Juhu! 

Wenn's bergauf geht, geht's auch hier weiter! Versprochen :-) 


Krankenhauskittel-Gespenster-Wutz
Krankenhauskittel-Gespenster-Wutz 

Zuletzt aktualisiert am 12.08.2015.

Alltag

Sicher unterwegs im Internet

3.8.15

Noch sind die Jungs mit ihren 3 und knapp 2 Jahren ein bisschen zu klein, um schon so richtig im Internet unterwegs zu sein, aber selbst in diesem zarten Alter, wissen sie (also so ungefähr), was das ist und was man da alles machen kann. 

Bjarne iPad
Bjarne mit seinem iPad und Grinsewutz


Seit im Dezember 2013 ein iPad bei uns einzog (also bei mir, das war mein Weihnachtsgeschenk an mich selbst... Betonung auf war!), nutzt der Zwuggel es zum Spielen und manchmal zum Videos auf Youtube gucken. Er war gerade mal 18 Monate alt und konnte schon puzzeln, malen und irgendwelche Videos über Zahlen und Farben angucken. (Manchmal guckt er sich auch 10 Minuten lang an, wie jemand Ãœberraschungseier auspackt... äh... und solche Videos haben Millionen Aufrufe, bekloppt, oder??)  
Inzwischen kommt eigentlich täglich die Frage "Dürfen wir das iPad haben?" und sogar Jannes steht schon mit einem fragenden "Oipööd?" vor mir und freut sich nen Keks, wenn wir es den beiden aufs Sofa bringen. Die zweitbeliebteste Frage ist "Lädst Du mir was runter?".

Der Kontakt zum Internet und zu Computern ist also hergestellt und das in einem Alter, wo keiner der beiden lesen kann. Manchmal ist es echt unschön, wenn die zwei in irgeneiner kostenlosen App herumspielen, ein Werbefenster aufploppt und, da sie ja nun mal nicht lesen können, sie einfach drauf klicken und dann irgendwelchen Mist gezeigt bekommen. Oder wenn bei Youtube Werbung vor dem kleinen Maulwurf eingeblendet wird, die so gar nicht kindgerecht ist (Letztens irgendwas mit einer als Zombie verkleideten Frau... schnell wegklicken... ich weiß also bis heute nicht, was da beworben wurde). Klar, wir lassen sie nicht alleine mit dem Ding, aber so schnell, wie die beiden da manchmal rum klicken, kann man gar nicht gucken.

Wenn sie dann so in 3 Jahren auch noch lesen können, werden sie etwas ganz cooles neues entdecken: Suchmaschinen! Dann wird's lustig. Leider sind ja nicht alle Seiten für Kinder werbefrei und da wird schnell mal ein bisschen hin und her geklickt und schwups landen sie sonstwo. "Bitte bestätigen Sie, dass sie 18 Jahre alt sind!" ist ja auch mal eben schnell geklickt und neeee, muss nicht sein!

Um das zu verhindern kann man sich entweder hinter seine Kinder stellen und permanent gucken, was sie da so treiben, abends sämtliche Verläufe checken oder einfach das WLAN-Passwort ändern, damit nix passiert.
Oder man besorgt sich die entsprechende Software, die stellvertretend auf die Kinder aufpasst.


Screenshot von http://www.netzsieger.de/
Damit man sich nicht selber durch 500 Angebote wurschteln und vergleichen muss, hat Netzsieger das freundlicherweise mal übernommen.
Getestet und verglichen wurden hierbei unter anderem Punkte wie Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit, die Möglichkeiten zum Filtern und Sperren und Kundenservice. Klickt man oben auf das Bild, kommt man zum ausführlichen Testergebnis und kann danach auch sofort weiter klicken und alles herunterladen. Praktisch :-)
Auch sehr praktisch sind Apps, mit denen man am Tablet/Handy steuern kann, welche Seiten vom Nachwuchs angesurft werden können. Hier könnt ihr euch das mal angucken, Platz 4 hat zum Beispiel eine solche Sicherung mit drin, so dass keine Seiten mit den Themen Drogen, Waffen und Terrorismus geladen werden. Für uns noch nicht so ganz interessant (und leider auch alles für Android), denn es wird bisher ja nur gespielt und geyoutubt. Für ältere Kinder aber sicher sehr praktisch! Und mal ganz ehrlich: die letzten drei Jahre sind so schnell rum gegangen... bis Bjarne lesen kann und das Internet wirklich nutzt, dauert es gar nicht mehr lange.

Jetzt bräuchte ich nur noch eine Kindersicherung für meinen Computer. Also eine, die meinen Laptop vor den Kindern schützt... die drücken da nämlich gerne alle Tasten gleichzeitig und Jannes hat schon zwei Trinkpullen voll Wasser in die Tastatur entleert. Oder eine App, die verhindert dass Jannes 500 Fotos von der Zimmerdecke schießt... oder Apps löscht, sonstwohin verschiebt... na ja, vielleicht erfindet da ja mal jemand was :-)

Kinder mit iPad
Bjarne und Jannes mit ihrem iPad


Zuletzt aktualisiert am 03.08.2015.

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